Hippe Agenturen, in denen stets gut gelaunt geplaudert, telefoniert und Kaffee getrunken wird. Texte, die in der Agentur-Lounge entstehen und während eines Meetings am Kickertisch besprochen werden. Kein Kaffeetrinker? Kein kreativer Schreiberling? Kein guter PRler!
Die Wahrheit? Über die PR-Branche kursieren viele Vorurteile. Jedoch steckt hinter den zwei Buchstaben PR mehr als Meetings am Kickertisch und kreatives Texten. Denn: Public Relations (PR) sind ein vielfältiges Berufsfeld mit abwechslungsreichen Aufgaben. Dementsprechend breit sind auch die Studiengänge auf diesem Gebiet ausgerichtet. So können Studierende unter anderem aus Studiengängen wie Kommunikationsmanagement, Kommunikationswissenschaft, Online-Kommunikation, Unternehmenskommunikation, Journalismus, Medienwissenschaft oder Public Relations wählen.
Doch trotz der verschiedenen Schwerpunkte scheinen die grundlegenden Anforderungen an „PRler“ vergleichbar zu sein. Vor allem (Überraschung!) kommunikative Fähigkeiten, aber auch Organisationstalent, Neugier, Überzeugungskraft, Flexibilität und strategisches Denkvermögen werden sowohl im Studium als auch im Berufsalltag gefordert. Aber was heißt das konkret? Was müssen die Kommunikationsprofis von morgen können, um gut zu sein in dem, was sie tun?
Für Themen “brennen”
Studieninhalte und Praktika zeigen dem Nachwuchs, dass ein guter PRler stets mit offenen Ohren und Augen durch die Welt gehen sollte und nicht davor zurückschrecken darf, mit anderen in Kontakt zu treten. Vielseitiges Interesse und Offenheit für Neues sind entsprechend wichtige Eigenschaften. Themen, die zunächst schwer zugänglich erscheinen, sollten nicht für Frust sorgen, sondern als Herausforderung gesehen werden. Wer in der PR-Branche erfolgreich sein will, muss sich auch in eben diese Themen einarbeiten und für sie „brennen“ können.
Denn auch ein Volontariat im Bereich Tiergesundheit und entsprechender PR, wie zum Beispiel für Hunde-Entwurmungstabletten, kann spannend sein. Demzufolge scheinen aus Sicht des PR-Nachwuchses die Fähigkeit zur Erarbeitung komplexer Themen sowie eine nie endende Wissbegierde entscheidend. Ein Talent fürs Schreiben und Präsentieren, welches schon im Studium trainiert wird, schadet dabei nicht, denn auch komplexe Themen wollen zielgruppenspezifisch aufbereitet und verbreitet werden.
Realität außerhalb des Lehrbuchs
Ein angehender Kommunikationsprofi sollte darüber hinaus alles ausprobieren, was ihm Spaß macht! Verschiedene Praktika, Auslandssemester, Nebenjobs – denn neben einem Grundwissen, das im Studium gelehrt wird, ist es hilfreich, dieses auch in der Praxis anzuwenden. Nur so zeigt sich, was die Realität außerhalb des Lehrbuchs vom Nachwuchs fordert.
Daneben sollte ein PR-Profi stets wissen, was in seinem Umfeld passiert, um darauf reagieren zu können. Das bedeutet, dass er sich mit Trends, Nachrichten und Neuigkeiten befasst. Dass dies wichtig ist, zeigt unter anderem auch der Masterstudiengang Kommunikationsmanagement an der Hochschule Hannover, welcher unter dem Motto „communicate tomorrow“ steht. Die Studierenden lernen dort, flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren und abzuwägen, was wichtig und unwichtig ist, denn genau wie im Alltag verändern sich die Rahmenbedingungen der Kommunikation inzwischen täglich.
Themen, die gestern noch stark diskutiert wurden, sind heute nicht mehr relevant. Entsprechend sollte ein Kommunikationsmanager auch flexibel auf neue Anforderungen reagieren können. Neben einem umfangreichen Fachwissen müssen zukünftige Kommunikationsexperten aktuelle gesellschaftliche Trends nicht nur erkennen, sondern auch deren Auswirkungen auf die Kommunikationsbranche abschätzen und die neuen Erkenntnisse in die Kommunikation integrieren können.
In einer Kooperation mit dem PRSH. e.V veröffentlichen Studenten des Fachs “Public Relations” an der Hochschule Hannover regelmäßig Artikel auf dem OSK Blog. Der Nachwuchs bildet die Kommunikationsprofis von Morgen, weswegen wir uns schon heute ihre Meinung zu Branchenentwicklungen, der Ausbildung und Kommunikations-Trends anhören.
Menschen, die reden, reden und reden – ein weiteres Vorurteil, das PR-Schaffenden oft nachgesagt wird. Im weiteren Sinne ist diese Annahme aber durchaus richtig: Denn ohne Kommunikation keine Kommunikation. Wichtig ist nur, dass nicht unnötig und ohne Relevanz für die Zielgruppe kommuniziert wird. Dabei ist Zuhören eine ebenso wesentliche Eigenschaft, auf die nicht verzichtet werden kann.
Kreative Ideen und Organisation
Kommunikationsprofis müssen wissen, was sich das Gegenüber wünscht, was ihn bewegt und wie sie auf ihn eingehen können. Daneben gehören Brainstormings, Gruppenarbeiten und Seminare sowohl im Studium als auch im Berufsalltag stets zu einem Job in der PR, da es neben einer Strategie und Überzeugungskraft kreative Ideen und Organisation braucht, um zu den Menschen durchdringen zu können. Wichtig sind demzufolge Kreativität und ein gewisses Organisationstalent.
Ein guter PRler erledigt seine Arbeit mit Herzblut und Leidenschaft. Dementsprechend kann er seine Ansichten stets plausibel darlegen und andere ebenfalls dafür begeistern. Andere von der eigenen Idee zu begeistern, sie ebenfalls für das Thema „brennen“ zu lassen, das macht einen guten PRler aus. Denn: PR bietet Organisationen die Möglichkeit, Menschen zu berühren, zu begeistern und zu bewegen!
Alle weiteren PRSH-Artikel gibt’s hier.
// Über die Autorin
Laura Averbeck ist 25 Jahre alt, studiert im dritten Master-Semester Kommunikationsmanagement an der Hochschule Hannover und ist nebenbei als Werkstudentin bei Continental tätig.