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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

attraktiv, abwechslungsreich, informativ, persönlich – binnen kurzer Zeit haben sich Podcasts in der Informations- und Medienlandschaft zu einer festen Größe etabliert. Verlage, TV-Häuser, Unternehmen, Influencer, Wissenschaftler, Politiker und nicht zuletzt Prominente nutzen dieses Content-Format. Die Bandbreite der Themen und Inhalte ist riesig. Damit sind Podcasts als Owned, aber auch zunehmend als Earned Media interessant. Im aktuellen OSK Weekly zeigen wir Ansätze dafür auf, wie Unternehmen Podcasts in die eigene Kommunikationsstrategie integrieren können.

Viel Spaß beim Lesen!

OSK Weekly KW 38 - Podcast-PR- Neben der Möglichkeit, ein eigenes Format zu starten, sind Podcasts zunehmend als PR-Kanal interessant.

Podcast PR – als Gast in externen Talkrunden punkten

Neben der Möglichkeit, ein eigenes Format zu starten, sind Podcasts zunehmend als PR-Kanal interessant. So können Unternehmensvertreter in externen Talkrunden mit Expertenwissen sowie persönlichen Einschätzungen punkten und damit wertvolle Beiträge in thematisch passenden Podcasts leisten. Fremd-Podcasts haben oft schon eine gewisse Reichweite aufgebaut, von der Unternehmen profitieren können. Praktischer Vorteil: Oft werden Gespräche online geführt und aufgezeichnet, was die Teilnahme vereinfacht und Zeit spart.

Darüber hinaus sind die Hörer oft treue Anhänger ihrer Lieblingspodcasts und für das jeweilige Thema sehr empfänglich. Immerhin sind sie bereit, sich mitunter 30 oder 60 Minuten ihrer Zeit konzentriert mit einer Sache auseinanderzusetzen.

Auf unserem Blog beschreiben wir daher, was Unternehmen beachten sollten, bevor sie jemanden aus den eigenen Reihen als Podcast-Gast anbieten. Wichtig ist etwa, dass sie nicht versuchen sollten, stur die eigenen Inhalte durchzudrücken. Vielmehr sollten sie als Partner auftreten, die den Podcast bereichern und dem Creator die Arbeit erleichtern möchten. Im Vorgespräch finden beide Seiten die Themenausrichtung, die sowohl für die Hörer – und damit für den Podcast – als auch für die Unternehmenskommunikation funktioniert.

OSK Weekly KW 35 - Podcast-PR - Podcast-Kommunikation ist nicht nur für Consumer Brands spannend, auch B2B-Unternehmen können das Format für sich nutzen.

Podcast USP – Experten-Platzierung für B2B-Unternehmen

Podcast-Kommunikation ist nicht nur für Consumer Brands spannend, auch B2B-Unternehmen können das Format für sich nutzen. The Drum beschreibt, wie B2B-Firmen passende Podcasts finden, in denen sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Interviews platzieren.

Für die erste Recherche empfiehlt der Artikel, auf der bevorzugten Podcast-App nach Key Words zu suchen. Recherchiere man beispielsweise auf iTunes, Acast oder Spotify nach „SaaS“, würden die Sendungen angezeigt, in denen der Begriff im Titel vorkommt oder in früheren Episoden erwähnt wurde. Ebenfalls hilfreich sei die Suche nach passenden Berufsbezeichnungen oder der Zielgruppenbasis. Bestünde das Kernangebot des Unternehmens beispielsweise aus Smart-Pay-Lösungen, führten Anfragen wie „Smart Pay“, „Finance“, Young People + Money“ oder „Retail“ mitunter zu vielversprechenden Ergebnissen.

Bezüglich der Auswahl passender Formate solle man sich nicht allein an Bewertungen im Netz orientieren, da viele Zuhörer keine Ratings hinterließen, selbst wenn sie den Podcast mögen. Wer dennoch vorab ein Gefühl dafür bekommen möchte, wie der Podcast wahrgenommen wird, könne den Namen auf Twitter oder LinkedIn suchen. Dort neigten Menschen eher dazu, relevante Inhalte mit anderen aus der Branche zu teilen.

Noch wichtiger sei jedoch, wie gut die Themen zum eigenen Unternehmen passen. Um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, sei es ratsam, den jeweiligen Host nach Zielgruppen-Daten zu fragen.

Um vom Host als wertvoller Interviewgeber und von den Zuhörern als Experte sowie potenzieller Geschäftspartner wahrgenommen zu werden, reiche es nicht, Dinge zu wiederholen, über die schon andere gesprochen haben. Vielmehr müsse sich der Gast überlegen, was sein „Podcast-USP“ ist. Die Grundfrage dahinter: Was kann man den Zuhörern erzählen, über das niemand anderes etwas sagen kann? Mögliche Überlegungen dazu:

  • Hat das Unternehmen wertvolle Nutzerdaten, die es mit der Branche teilen kann?
  • Gibt es in der Firma Lösungen für Probleme, welche die Branche vor Herausforderungen stellen?
  • Gibt es aktuell Veränderungen im eigenen Segment, auf die man näher eingehen kann?

Diese Ansätze würden dabei helfen, sich im B2B-Bereich als Experte zu positionieren und die Reichweite der eigenen Marke in der Industrie zu vergrößern.

OSK Weekly KW 35 - Podcast-PR - Alternativ dazu, Experten aus den eigenen Reihen in Fremd-Podcasts zu platzieren, können Unternehmen einen eigenen Podcast starten.

Corporate Podcasts brauchen ein durchdachtes Konzept

Alternativ dazu, Experten aus den eigenen Reihen in Fremd-Podcasts zu platzieren, können Unternehmen einen eigenen Podcast starten. Das geht vergleichsweise unkompliziert. Technisch ist nicht viel mehr notwendig als ein Aufnahmegerät, ein Mikrofon und ein Audio-Programm. Aber: Um einen neuen Podcast zum Fliegen zu bringen, müssen Verantwortliche erst einmal Reichweite und ein Kernpublikum aufbauen.

Ein durchdachtes Konzept bildet daher die Basis für den erfolgreichen Start. Auf unserem Blog erläutern wir, welche wichtigen Punkte jeder angehende Podcast-Produzent klären muss.

Eine der essenziellen Grundfragen ist etwa, worum es im Podcast gehen soll. Wichtig ist, dass das Thema zum Unternehmen passt und geeignet ist, die gewünschten Botschaften zu integrieren. Gleichzeitig muss es interessant genug sein, um möglichst viele Zuhörer anzuziehen und im immer härter umkämpften Markt herauszustechen.

OSK Weekly KW 35 - Podcast-PR - Ebenso wichtig wie das Thema eines Podcasts ist seine „Stimme“.

“Die Stimme”: Der Corporate Host als Erfolgsfaktor

Ebenso wichtig wie das Thema eines Podcasts ist seine „Stimme“. Gute Podcast-Moderatorinnen und -Moderatoren sind informativ, überraschend, gewitzt und lenken das Gespräch, wie Stephan Schreyer auf W&V beschreibt. Als eines der Kernelemente erfolgreicher (Corporate) Podcasts sorgten gute Hosts für interessante Dialoge und seien das auditive Erscheinungsbild des Unternehmens.

Audio könne Emotionen sowie „Bilder im Kopf“ erzeugen. Dadurch würden sie es in kürzester Zeit schaffen, eine emotionale Verbindung aufzubauen und somit positiv auf Image und Marke einzuzahlen. Wenn jedoch Texte hörbar abgelesen würden oder die Stimme nicht zum Corporate-Erscheinungsbild passe, entstünde diese wichtige Verbindung nicht.

Die sorgfältige Wahl des Hosts sei daher ein erfolgsentscheidender Faktor. Je nach Konzept müssten nicht immer Profis die Moderatorenrolle einnehmen, da es durchaus interessant sein könne, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzubinden. Allerdings nur dann, wenn sie die notwendigen Grundlagen mitbrächten.

OSK Weekly KW 35 - Podcast-PR - Es ist kein voll ausgestattetes Tonstudio notwendig, um einen Podcast aufzunehmen

Die richtige Technik-Ausstattung

Es ist kein voll ausgestattetes Tonstudio notwendig, um einen Podcast aufzunehmen. Ein gutes Mikrofon und die passende Software zum Bearbeiten reichen aus, um das Projekt zu starten. Stern gibt einige Tipps zum passenden Zubehör. Der Artikel erläutert dabei jeweils die Option für Einsteiger- sowie Profi-Ausstattung und gibt nützliche Hilfestellungen.

Für erste Tests und den Start reiche zum Beispiel das Aufnahmeprogramm des Smartphones. „Insbesondere, wenn Sie sich dem Podcast-Thema langsam nähern wollen, können Sie mit Ihrem Smartphone erste Probeaufnahmen erstellen — ohne für eine teure Ausstattung tief in die Tasche greifen zu müssen, die eventuell ungenutzt in der Ecke landet.“ Um die Tonqualität zu verbessern, eigne sich ein kleines Ansteckmikrofon.

Für den Schnitt und die Bearbeitung gebe es eine breite Auswahl guter Software gratis oder für wenig Geld. Zwar sei die Anzahl der Sound-Effekte begrenzt, für den Einstieg reiche Freeware aber vollkommen aus. Programme wie Audacity oder Cool Edit gebe es beispielsweise kostenlos zum Download, wobei sich speziell Audacity als leicht zu bedienendes und meistbenutztes Audio-Schnittprogramm etabliert habe.

OSK Weekly KW 35 - Podcast-PR - Eine gute Distributionsstrategie gehört zum Podcast-Konzept.

Die Distribution ist Teil des Konzepts

Die beste Technik und das coolste Thema nützen nichts, wenn niemand zuhört. Die Wahl der Plattform, auf welcher der Podcast online geht, ist laut t3n immer gleichbedeutend mit der Wahl der Zielgruppe. Auf Spotify zum Beispiel sei etwa ein Drittel der Hörer zwischen 18 und 24 Jahre alt und zu fast 60 Prozent weiblich. Wenn diese Hörerschaft nicht zum eigenen Konzept passe, helfe auch die potenziell große Reichweite der Plattform nichts und man solle sich weiter umschauen.

Für das Seeding sei die Cross-Promotion in anderen Podcasts spannend. Bei „befreundeten“ Podcasts könne das organisch erfolgen, jedoch lasse sich das Format ebenso als Werbung buchen. In beiden Fällen gelte es, kurze Ausschnitte anzubieten, um die Neugier der User zu wecken.

Für die Promotion auf Social Media könne man beispielsweise bei der Aufzeichnung ein Smartphone mitlaufen lassen, um kurze Themen- oder Making-of-Videos zu erstellen, die auf YouTube, Facebook und Instagram verbreitet werden. Außerdem könne man Zitate des Gesprächspartners als Grafik umsetzen und über die Social-Kanäle verteilen. Die Möglichkeiten seien in diesem Kontext vielfältig.

Wer auf Suchmaschinenmarketing setzen möchte, müsse auf eine gute, aussagekräftige Beschreibung der Inhalte achten, wobei jede Folge separat und nicht mit einer generischen Kanalinformation beschrieben werden solle.

OSK Weekly KW 35 - Podcast-PR - Ein Beispiel für ein gut funktionierendes und durchdachtes Podcast-Konzept von Unternehmen ist „Let’s talk Mercedes“, der Podcast von Mercedes-Benz.
Bild: Mercedes-Benz

Mercedes-Benz wendet sich mit Podcast an Journalisten

Ein Beispiel für ein gut funktionierendes und durchdachtes Podcast-Konzept von Unternehmen ist „Let’s talk Mercedes“, der Podcast von Mercedes-Benz. Das Format, in dem Moderatorin Sarah Yvonne Elßer mit ihren Gästen über unterschiedliche Facetten der Mobilität spricht, richtet sich in erster Linie an Journalisten. Mercedes-Benz setzt seinen Podcast demnach als wirksames PR-Tool ein.

Ende Mai hatte das Unternehmen den Podcast in einer Doppelfolge zu den Auswirkungen des Corona-Ausbruchs in China und die schrittweise Rückkehr zur Normalität erstmals getestet. Die Resonanz war laut Horizont so gut, dass der Podcast nun regelmäßig erscheint.

Unter anderem geht es um die Veränderungen, welche die Autobranche beschäftigen und damit auch die Marke mit dem Stern. „Wir diskutieren Themen innerhalb der Mobilitätsbranche, die jetzt und in der Zukunft Auswirkungen auf unser Leben, unsere Fortbewegung und unsere Gesellschaft haben“, erklärt Katja Bott, Head of Global Communications Mercedes-Benz, in einer der ersten Sendungen. Dazu zählen Themen wie nachhaltige Antriebstechnik, die Sicherheit auf der Straße und der Einsatz von künstlicher Intelligenz im Auto ebenso wie das Engagement des Stuttgarter Autoherstellers in Sport, Mode und Gesellschaft.

Die Beiträge des englischsprachigen Podcasts sind auf Spotify, Apple und Deezer abrufbar, ebenso auf Mercedes me media.

OSK Weekly KW 35 - Podcast-PR - Podcasts sind im Mainstream angekommen.

“Podcasts sind im Mainstream angekommen” – Michael Krause von Spotify im Interview

Welche Kriterien muss ein Podcast erfüllen, um erfolgreich zu sein? Darüber sowie über viele andere Fragen aus dem Podcast-Umfeld haben wir Anfang April mit Michael Krause, Managing Director Central Europe bei Spotify, gesprochen.

Krause weiß, wovon er spricht: Seit drei Jahren arbeitet er für Spotify, das zu den wichtigsten internationalen Streaming-Plattformen gehört. Weltweit können Hörer aus über einer Million Podcast-Formaten auswählen, darunter mehr als 30.000 deutschsprachige. Dass Deutschland ein wichtiger Markt für die Audioformate ist, zeigen die globalen Podcast-Charts: Dort belegten die beiden deutschen Podcasts „Gemischtes Hack“ und „Fest & Flauschig“ im vergangenen Jahr die Plätze drei und vier.

Im Gespräch geht Krause darauf ein, wo die Zukunft der Podcasts liegt, welche Themen besonders beliebt sind und was wichtige Faktoren für ein erfolgreiches Format sind. Dazu zähle unter anderem ein hohes Maß an Authentizität und Leidenschaft. Und auch wenn es so wirke, als könne ein neues Format bei der Masse an Konkurrenz nicht erfolgreich sein, gebe es noch ausreichend Nischen, die noch nicht besetzt seien.

Zu weiteren spannenden Themen aus der Digital- und Kommunikations-Branche geht es hier.

Über den Autor

Carsten Christian ist studierter Journalist und Kommunikationswissenschaftler, seinen Master-Abschluss hat er an der Uni Hamburg gemacht. Bevor er zur Agentur kam, war der Digital Native mehr als zwei Jahre für die Online- und Print-Ausgabe der Ruhr Nachrichten im Einsatz. Bei OSK arbeitet er als Team Lead Digital Content, auf dem Agentur-Blog schreibt Carsten über den Medienwandel und Trends im Bereich Digital-Kommunikation. Privat verfolgt er Neuigkeiten in der Videospiel- und Gaming-Szene und greift auch selbst zu Maus und Gamepad.

Dieser Artikel wurde vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Sein Inhalt ist möglicherweise nicht mehr aktuell.