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Liebe Leserinnen und Leser,
Instagram reagiert auf die Vorlieben seiner User, die vermehrt Videos schauen. So ist der Konsum von Bewegtbildern auf der Plattform, die als reine Fotocommunity begann, in den letzten sechs Monaten um 40 Prozent gestiegen. Künftig können Instagram-Videos bis zu einer Minute lang sein, bisher lag diese Grenze bei 15 Sekunden. Das Update ist wohl auch als ein Konter auf die wachsende Popularität von Snapchat zu werten.
Denn Snapchat drückt aufs Tempo. Das Unternehmen hat umfangreiche Änderungen in seiner Chat-App vorgestellt. So gibt es für Nutzer neue Kommunikationsmöglichkeiten, um sich untereinander auszutauschen: Snapchatter können einander nicht nur direkt anrufen, sondern auch kurze Video-Botschaften, Fotos und Sticker schicken. Snapchat wandelt sich also immer mehr zum Messenger – und wird damit auch ein immer stärkerer Konkurrent für Facebook.
Das Rennen um die Social-Media-Vorherrschaft ist in vollem Gange. Beinahe wöchentlich verkünden die verschiedenen Plattformen Neuerungen, mit denen sie alte Nutzer binden und neue gewinnen wollen. Dem Platzhirsch folgen schließlich (fast) alle. Und wem alle folgen, der verdient das meiste Geld.
Darüber hinaus wirken sich die zahlreichen Neuheiten auch auf das Marketing und die PR-Arbeit aus. Motiviert durch den Erfolg von Snapchat, setzen sich die Unternehmen aktuell mit Ephemeral Marketing auseinander. Der Begriff „Ephemeral Content“ beschreibt Inhalte, die nur für kurze Zeit sichtbar sind. Ob und wie dieser Trend für das Marketing nutzbar sein kann, thematisieren wir in unseren Newsletter-Themen.
Ephemeral Marketing: Auf der Jagd nach der jungen Zielgruppe
In seinem Artikel für das UPLOAD Magazin befasst sich Falk Hedemann mit dem Phänomen des Ephemeral Marketing – also mit Marketing im Kontext von kurzweilig sichtbarem Content. Auf Plattformen wie Snapchat mit „vergänglichen“ Inhalten zu werben, während die Aufmerksamkeitsspanne der User gleichzeitig immer weiter sinke, hält Hedemann für eine große Herausforderung: „(…) Eine solch flüchtige Auseinandersetzung mit Inhalten steht im krassen Widerspruch zu ihren auf Langfristigkeit ausgelegten Kommunikationsstrategien.“ Auch die mangels valider Daten schlechte Messbarkeit von Erfolg sorge für Schwierigkeiten bei der Planbarkeit von Ephemeral Marketing. Die Frage, ob sich dieses dann überhaupt lohne, knüpft für Hedemann an einen ganz anderen Punkt an: „Auf der Jagd nach der jungen Zielgruppe läuft das Marketing hoffnungslos hinterher.“
Die schwere Messbarkeit von Ephemeral Marketing stellt tatsächlich ein nicht zu unterschätzendes Problem dar. Wie misst man den Erfolg von Content, der auf ewig im Snapchat-Nirwana verschwindet? Ohne konkretes Feedback der Community ist es nahezu unmöglich einzuschätzen, wie gut eine Kampagne beim Nutzer ankam. Überlegungen, wie man dieses Feedback einholen kann, müssen daher fester Bestandteil jedes Konzepts für Ephemeral Marketing sein.
Wie ein Brettspielroboter die Zukunft künstlicher Intelligenz einläutete
Netzökonom Holger Schmidt widmet sich in seinem Blog-Artikel einer Partie des schachähnlichen Spiels „Go“ zwischen dem südkoreanischen Go-Weltmeister Lee Sedol und dem Google-Computer AlphaGo. Der Computer siegte überlegen mit 4:1. Der Artikel feiert diesen Sieg über einen Menschen als „Start für ein rasantes Wachstum der künstlichen Intelligenz“. Und die möglichen Anwendungsgebiete seien nahezu grenzenlos. „Wenn die Maschine bei diesem äußerst komplexen Spiel gewinnt, stellt sich mir die Frage, welches Problem künftig nicht gelöst werden könnte“, zitiert Schmidt den Chef des IT-Hauses Empolis Stefan Wess. Für Deutschland werde es aber schwierig, zu den „Big Playern“ der Branche aufzuschließen. Hoffnung bestehe dennoch: das Internet der Dinge. Denn es werde größer als das Internet der Menschen – ganz einfach weil es viel mehr Maschinen als Menschen gibt.
Fünf Wege, mit denen Unternehmen Nutzer direkt erreichen
Die eigene Homepage als Sammelbecken für Content verliert an Bedeutung, lautet eine aktuell viel diskutierte These. Stattdessen wird die Veröffentlichung direkt in sozialen Netzwerken immer wichtiger. Instant Articles bei Facebook ist dafür ein bekanntes Beispiel. Doch es gibt noch weitere Versuche, Inhalte dort zu platzieren, wo sich die Nutzer aufhalten. NextMedia.Hamburg zeigt in ihrem aktuellen „Trendreport“ fünf Wege zum mobilen Nutzer auf, die Medien beschreiten können. Petra Schwegler, Redakteurin bei W&V, fasst die Ergebnisse zusammen. So seien die öffentlichen Profile der Messaging-App WeChat spannend. Die Betreiber können darüber Updates an ihre Follower schicken, die neben Chats von Freunden erscheinen. Der User kann reagieren und dem Account-Betreiber eine Sprachnachricht oder ein Emoji schicken. Im Gegenzug kann dieser erneut antworten. So findet eine persönliche Kommunikation statt.
Aus unserer Sicht bleibt die eigene Homepage als zentrale Anlaufstelle und Contenthub noch unersetzbar. Klar ist aber auch: Inhalte, die von der Zielgruppe nicht wahrgenommen werden, sind ziemlich nutzlos. Content also auf den Kanälen zu streuen, auf denen sich die Nutzer aufhalten, macht daher durchaus Sinn – aber eben als Erweiterung der Content-Strategie, nicht als Ersatz.
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