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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

im Bereich Social Media hat sich in den vergangenen Wochen viel getan. Daher geben wir im aktuellen OSK Weekly – dem letzten vor der Sommerpause – einen Überblick zu den spannendsten Entwicklungen. Ende August sind wir wieder zurück.

Viel Spaß beim Lesen!

OSK Weekly KW 31 - Round-up Social Media - Social Audio legt den Fokus auf Inhalte fürs Ohr

Hört, hört! Social Audio legt den Fokus auf Inhalte fürs Ohr

Erfolgreichen Social-Apps wie TikTok, Instagram oder Snapchat fokussierten sich bislang vor allem auf visuelle Inhalte wie Fotos und Videos. Wie OMR schreibt, haben in den vergangenen Monaten aber nun zunehmend Dienste in der US-Tech-Szene enorme Aufmerksamkeit generiert, in deren Zentrum audiobasierter Content steht.

Cappuccino zum Beispiel ist eine App, in der sich die Nutzer mit Freunden und Bekannten vernetzen und austauschen können – allerdings nicht in Text oder Videoform, sondern auf Audio-Basis. Die Nutzer können mit Cappuccino kurze Audioschnipsel aufnehmen, in denen sie beispielsweise von ihrem Tag berichten. Aus den Einzelaufnahmen wird dann für jeden Nutzer individuell eine Art personalisierter Podcast erstellt.

Der Dienst ist laut OMR nur einer von vielen weiteren Anwendungen, die den Fokus auf Audio-Inhalte legt. Als Ausgangspunkt nennt der Artikel mehrere Entwicklungen der vergangenen Jahre, die neue digitale Nutzungsformen im Audio-Bereich begünstigen könnten. So seien etwa Kopf- und Ohrhörer allgegenwärtig geworden. Bluetooth-basierte Varianten wie Apples AirPods hätten die Sprachaufnahmefunktion schon mit eingebaut.

Zudem seien in Zeiten von Social Distancing kreative Wege bei der App-Entwicklung wichtiger denn je, damit Menschen mit Freunden und Bekannten in Kontakt bleiben können.

OSK Weekly KW 31 - Round-up Social Media - Instagram greift mit Reels TikTok an

Instagram Reels – Großangriff auf TikTok

Die Einführung von Instagram Reels auf dem Bildernetzwerk gehörte in den vergangenen Wochen wohl zu den größten Schlagzeigen des Social-Media-Universums. Zum einen horcht die Branche immer auf, wenn die Facebook-Tochter ein neues Feature ankündigt. Zum anderen ist die Funktion deutlich an das Grundprinzip der Erfolgsapp TikTok angelehnt. Wir erinnern uns, wie Instagram damals mit der Einführung von Stories erfolgreich Snapchat das Wasser abgegraben hat.

Wie onlinemarketing.de schreibt, gleicht der neue Funktionsbereich von Instagram dem von TikTok fast gänzlich. Reels biete Nutzern die Möglichkeit, Videos in der üblichen Story-Länge von 15 Sekunden zu erstellen, mit unterschiedlichen Effekten zu bearbeiten und mit Musik zu unterlegen. Der größte Unterschied zu Stories sei die höhere Auswahl an Tools zur Video-Bearbeitung. Die Grundfunktionen von Photoshop, Premiere Pro und Final Cut träfen in einer Light-Version aufeinander und böten einen sehr großen und dabei dennoch übersichtlichen Spielraum für Kreativität.

Um den Erfolg von Reels zusätzlich zu pushen, soll Facebook derzeit versuchen, Top-Creator von TikTok abzuwerben und sie für das eigene Feature zu gewinnen. Deutsche User können Reels schon verwenden, doch in den USA soll die Funktion erst im kommenden Monat verfügbar sein. Die Vermutung liegt nahe, dass Instagram sich einen Vorteil für die US-Einführung verschaffen möchte. Laut dem Wallstreet Journal könnten die potenziellen Zahlungen für manche der Creatoren hunderttausende von US-Dollar betragen. TikTok kontert mit einem Creators Fund in Höhe von 200 Millionen US-Dollar, der TikToker beim Aufbau ihrer Reichweite und Karriere helfen soll. Welche App das Rennen macht, bleibt abzuwarten. Hinsichtlich Zielgruppe und Plattform haben beide ihre Vor- und Nachteile. Während Instagram beispielsweise seit Jahren etabliert ist und ein stabiles Umfeld bietet, ermöglicht TikToks Algorithmus auch kleineren Accounts viele Menschen zu erreichen.

Dieses spannende Kräftemessen könnte aber ein abruptes Ende finden, da die USA ein Verbot von chinesischen Social-Media-Apps wie TikTok erwägen. Sollte sich dies bewahrheiten, hätten Instagram Reels in den USA freie Bahn.

OSK Weekly KW 31 - Round-up Social Media - Wie TikTok die Gedanken der User liest

Wie TikTok die Gedanken der User liest

TikTok ist ausgezeichnet darin, Inhalte auszuspielen, die auf den jeweiligen Vorlieben des Nutzers basieren. Wer neu auf der App ist, merkt schnell, dass viele der Videos den eigenen Geschmack überraschend genau treffen. Aber wie schafft der Dienst das? Basic Thinking beschreibt, welche Faktoren für die Content-Ausspielung eine Rolle spielen.

Vorab ist noch wichtig, zwischen den beiden „Feeds“ auf TikTok zu unterscheiden. Im „Folge ich“-Feed sehen Nutzer Videos von Accounts, die sie abonniert haben. Interessanter ist jedoch der „Für dich“-Feed, auf dem die meisten User Inhalte anschauen. Dieser Video-Stream zeigt auf den ersten Blick zufällig wirkende Inhalte und basiert laut Basic Thinking auf einem ausgeklügelten Empfehlungssystem.

In diesem Kontext würden drei essenzielle Faktoren bestimmen, was der User sieht.

1. User Interactions

Genau wie andere soziale Netzwerke berücksichtige auch der TikTok-Algorithmus Likes und Shares. Ebenso seien Kommentare sowie der Posts-Inhalt – etwa ein Tanz-Video – für die Ausspielung wichtig.

2. Videoinformationen

Verwendete ein Creator bestimmte Hashtags, Clip-Beschreibungen oder Sound-Effekte und Songs, lasse der Algorithmus diese Daten in seine Bewertung einfließen.

3. Gerät und Einstellungen

Diese Informationen seien zwar nicht entscheidend dafür, ob ein Post angezeigt wird, dennoch erfasst die App sie. Verwendete Sprache, aktueller Ort und der Smartphone-Typ seien ausschlaggebend dafür, wie die App Inhalte an ihre Nutzer ausspielt.

Für all diese Punkte sei Interaktion der Schlüssel zur individuellen Ausspielung. Darüber hinaus gebe es weitere Daten und Signale, die TikTok messe, was die Plattform selbst bereits bestätigt hat.

Schaue ein Nutzer beispielsweise einen Videoclip bis zum Ende, honoriere die Plattform dies positiv. Interagiere der User mit Posts via Kommentar oder Like, passe TikTok künftige Empfehlungen daran an. Der Feed entwickele sich dementsprechend sukzessive weiter.

Dabei komme es nicht auf die Follower-Anzahl des Creators an, weshalb es auch für kleine Accounts schnell möglich sei, Reichweite aufzubauen.

OSK Weekly KW 31 - Snapchat guckt bei WeChat ab

Snapchat guckt bei WeChat ab

Instagram ist nicht die einzige App, die gerne erfolgreiche Funktionalitäten der Konkurrenz nachahmt.  War Snapchat selbst noch vor einiger Zeit Opfer davon, dass Instagram abgekupfert hat, kündigte der Mutter-Konzern nun ein Feature an, für das eigentlich WeChat bekannt ist. Denn unter dem Namen Snap Minis öffnet sich Snapchat für HTML-basierte Mini-Apps und kopiert das in China beliebte Prinzip der sogenannten Super-Apps, schreibt t3n.

Die ersten Snap Minis sollen bereits verfügbar sein. Die HTML-basierten Apps erlauben es Nutzern, bestimmte Aufgaben direkt in Snapchat zu erledigen. In China ist das Konzept bereits verbreitet. WeChat-User etwa haben Zugriff auf über eine Million Mini-Apps, die inhaltlich von Shopping-Angeboten bis hin zu Spielen reichen. In Europa und den USA wurde dieses Prinzip bislang nicht verfolgt. Daher sieht Snapchat nun eine Chance, dieses Feld zu besetzen.

Darüber hinaus testet Snapchat aktuell Marken-Profile, die quasi als Content-Hub und zentrale Anlaufstelle für potenzielle Kunden dienen sollen. Das Profil kann laut dem Wirtschaftsmagazin Campaign etwa Augmented-Reality-Elemente eines Unternehmens umfassen sowie einen Store-Bereich, über den Benutzer Produkte direkt kaufen können. Derzeit befindet sich das Feature in einem geschlossenen Beta-Test mit ausgewählten Partnern, darunter Dior, L’Oréal Paris, Target and Universal.

OSK Weekly KW 31 - Auf YouTube funktioniert Auto-Content besonders gut

Auf YouTube funktioniert Auto-Content besonders gut

Videos, die sich mit Automotive-Themen beschäftigen, werden auf YouTube besonders häufig geklickt. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Medienunternehmens Divimove, die auf einer Stichprobe von 1.115 YouTube-Kanälen verschiedener Themenbereiche basiert. Demnach würden die „Top 5“ der meistgesehenen YouTube-Inhalte vom Automobilsektor angeführt, gefolgt von Kinderunterhaltung und Gaming.

OSK Weekly KW 31 - Round-up Social Media - Pinterest wächst stark

Pinterest wächst stark

Pinterest hat in den vergangenen Monaten Millionen von neuen Nutzern gewonnen. Laut dem neuesten Quartalsbericht von 2020 stehen die monatlichen Pinterest-Nutzerzahlen bei einem Höchstwert von weltweit 367 Millionen.

Nicht offiziell kommuniziert hat Pinterest die Nutzerzahlen für Deutschland. Basic Thinking schätzt jedoch, dass hierzulande etwa sieben Millionen Menschen jeden Monat das Bilder-Netzwerk nutzen.

Dass die Pinterest-Nutzerzahlen so stark gestiegen sind, hänge mitunter damit zusammen, dass die Plattform durch den Ausbau des Anzeigengeschäfts 2019 interessant für Unternehmen sei. Für Firmen, die Interesse an Pinterest-Ads haben, hat das Netzwerk übrigens einen ausführlichen Guide veröffentlicht, der detailliert erklärt, welche Formate und Inhalte funktionieren. Beispiele verdeutlichen, was bei der Anzeigen-Erstellung beachtet werden muss, etwa die Platzierung des Logos oder Call-to-Action-Anreizes.

OSK Weekly KW 31 - Social Media Spendings erholen sich langsam

Social-Media-Spendings erholen sich langsam – außer in Westeuropa

Nach den Corona-bedingten Einbrüchen sind die globalen Social-Media-Spendings im zweiten Quartal teilweise wieder nahezu auf dem Niveau angelangt, das sie vor der Pandemie erreicht hatten, berichtet W&V.

In den USA hätten sich die Werbeausgaben im Mai wieder nahezu vollständig erholt, bevor der #BlackoutTuesday sowie der Facebook-Werbeboykott den Aufwärtstrend stoppten. In Westeuropa erholten sich die Social-Media-Spendings deutlich langsamer, dafür falle die durch den Facebook-Boykott hervorgerufene Delle niedriger aus. Unterm Strich habe Westeuropa allerdings mit dem global gesehen größten Rückstand zur Vor-Corona-Zeit zu kämpfen.

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Über den Autor

Carsten Christian ist studierter Journalist und Kommunikationswissenschaftler, seinen Master-Abschluss hat er an der Uni Hamburg gemacht. Bevor er zur Agentur kam, war der Digital Native mehr als zwei Jahre für die Online- und Print-Ausgabe der Ruhr Nachrichten im Einsatz. Bei OSK arbeitet er als Team Lead Digital Content, auf dem Agentur-Blog schreibt Carsten über den Medienwandel und Trends im Bereich Digital-Kommunikation. Privat verfolgt er Neuigkeiten in der Videospiel- und Gaming-Szene und greift auch selbst zu Maus und Gamepad.

Dieser Artikel wurde vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Sein Inhalt ist möglicherweise nicht mehr aktuell.