Sind Daten das neue Öl?
Auf dem Global Media Forum in Bonn trafen Google-Experte Jeff Jarvis und Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner aufeinander. In der spannenden Diskussion ging es um die Zukunft des Journalismus im Online-Zeitalter. Dabei war selbstverständlich auch die Macht von Google ein Thema: Für Döpfner sind Daten das neue Öl, schließlich sei der Börsenwert von Google inzwischen höher als der von Exxon Mobile. Außerdem gewänne das Unternehmen durch diese Macht auch als Infrastrukturanbieter an Bedeutung. Dabei kritisierte er die Marktmacht von Google über die Daten: Ein Unternehmen, welches mehr als 90 Prozent Marktanteil an der Verarbeitung von Daten hält, sei zu mächtig und führe gerade im Verlagswesen zu einer zu starken Abhängigkeit und Marktverzerrung. Der US-amerikanischen Medienprofessor Jeff Jarvis hingegen zeigte sich weniger kritisch gegenüber dem Suchmaschinenriesen, sondern sprach er sich für die Dienstleistungen von Google aus: “Ich bin froh, dass Google weiß, wo ich wohne, was ich arbeite. Denn dadurch können sie mir Informationen geben, die für mich relevant sind”. Eine gute Zusammenfassung der Diskussion liefert Marcus Schwarze, Digitalchef der Rhein-Zeitung. In einem Interview mit der Deutschen Welle am Rande des Forums definiert Jarvis darüber hinaus den Journalismus im digitalen Zeitalter und beschreibt den neuen Bildungsweg des „Social Journalism“.
Jugend und Auto: Ende einer Liebesbeziehung?
OSK Senior Editor Stefan Schrahe spricht im aktuellen OSK-Blog-Artikel mit Doktor Holger Rust über die Bedeutung des Autos gerade für junge Menschen. In seinen global angelegten Studien zum Thema „Jugend und Auto“ geht der Wirtschaftssoziologe dem vermeintlichen Statusverlust des Autos auf den Grund und kommt zu einem interessanten Ergebnis: Das Auto bleibt auch angesichts aktueller Trends wie Carsharing ein Statussymbol. So ist die Marke gerade beim Carsharing ein wesentliches Kriterium für die Nutzer. Auch global betrachtet wird das Auto in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen und seine Rolle als Statussymbol behalten, wenn auch in veränderter Form.
// Über OSK Weekly
Die Übersicht behalten: Mit OSK Weekly präsentieren wir einmal wöchentlich einen kompakten Überblick zu aktuellen Entwicklungen aus der Welt der Kommunikations- und Digitalbranche – mit spannenden, bemerkenswerten und wie wir finden teilenswerten Nachrichten aus den Bereichen PR, Marketing, Social Media & Co.
Karteikarten als Zukunft des Journalismus
Spätestens seit dem Start der amerikanischen Nachrichtenseite Vox.com sind „Cards“ in aller Munde. Anders als bei klassischen Zeitungen wird hiermit nicht nur aktuell und schrittweise über Neuigkeiten informiert, sondern dem Nutzer der gesamte Kontext zu einem Thema zugänglich gemacht. Dabei werden die Kernaussagen bereits veröffentlichter Texte, die thematisch zum gelesenen Artikel passen, in Form von Karteikarten zusammengefasst und dem Nutzer neben dem Haupttext angezeigt. Vanessa Wormer hat sich in ihrem Blog jetzt mit dem Nutzen von Cards für den Journalismus befasst und präsentiert einige hervorragende Beispiele. Ihr Fazit: Cards sind die optimale Darstellungsform für ein barrierefreies Netz. Sie passen sich idealerweise den mobilen Endgeräten an, sind leicht austausch-, teil- und erweiterbar und bieten dem User einen attraktiven Zugang zu allen möglichen Themen.
Sharewall: Neues Geschäftsmodell für Zeitungen im Internet?
Zeitungen tun sich weiterhin schwer damit, ein überzeugendes Geschäftsmodell für ihren Online-Auftritt zu finden. Unternehmen wie die New York Times setzen schon seit einiger Zeit auf sogenannte Paywalls. Nutzer können meist eine bestimmte Anzahl an Artikeln pro Monat kostenlos lesen, danach werden sie zur Kasse gebeten. Das Londoner Start-up „Sharewall“ hat jetzt eine neue Idee entwickelt: Anstatt zu bezahlen, bekommen User Zugang zu den Inhalten der Webseiten, indem sie Artikel mit einer bestimmten Anzahl an Usern teilen. Wie genau das System funktionieren soll und warum die Idee durchaus interessant für Verlage sein könnte, erklärt Techcrunch.com hier.
Tipps zum Aufbau einer aktiven Community
Die Community ist im Social Web bekanntermaßen das Fundament für den Erfolg eines jeden Projekts. In einer aktiven Community werden aus Konsumenten Prosumenten, die mit dem Content interagieren, anstatt ihn einfach nur zu konsumieren. Indem sie ihn teilen und kuratieren, werden sie damit selbst zu Markensprechern. Alex Manthei, Community Manager der Monitoring-App Mention, erklärt in einem gemeinsam mit Mention‘s Content und PR-Managerin Shannon Byrne verfassten Artikel, wie man mit Hilfe bestimmter Methoden und Tools zu einer solch aktiven Community gelangt. Auf thenextweb.com geben sie bspw. Aufschluss über die Relevanz von Echtzeit-Analysen, sekundären Berührungspunkten sowie Real-Life-Kontakten und stellen das passende Werkzeug vor.
29 Gründe, warum Sie diesen Artikel lesen
BuzzFeed ist vor allem aufgrund seiner Listicles (Artikel mit Listen zu einem Thema) berühmt geworden. Das Format macht den Inhalt für den Leser leicht konsumierbar und verspricht, ohne großen Aufwand eine bestimmte Menge an Informationen in kurzer Zeit aufnehmen zu können. Der Wissenschaftler Gilad Lotan hat sich in einem aktuellen Blog-Beitrag jetzt mit der perfekten Länge für Listen beschäftigt. Dabei geht es ihm vor allem um die Unterscheidung zwischen geraden und ungeraden Zahlen. In einem aufwändigen statistischen Experiment betrachtete er über einen Zeitraum von drei Monaten alle veröffentlichten BuzzFeed-Artikel und kam zu einem interessanten Ergebnis: Listicles mit einer ungeraden Zahl führen zu einer signifikant höheren Aufmerksamkeitsrate in sozialen Netzwerken und schließlich zu mehr Traffic auf der Webseite.
Facebook und Google: Duopol der Meinungsbildung?
Google und Facebook kontrollieren die Relevanz von digitalen Informationen mittlerweile in einem Maße, das für GIGAOM-Autor Tom Krazit besorgniserregende Züge angenommen hat. Zwar wissen die meisten Menschen mittlerweile, dass ihr Newsfeed sowie Suchergebnisse durch Algorithmen beeinflusst werden, trotzdem schenken sie den Unternehmen als Distributionskanäle für Nachrichten weiterhin größtes Vertrauen. Krazit fordert, dass Konsumenten eine direkte Beziehung – etwa durch das Abonnieren von Newslettern – mit Qualitätsmedien und deren Autoren aufbauen, um so weiterhin eine unabhängige Meinungsbildung zu garantieren. Zwar belegt er seine Thesen mit zahlreichen Beispielen und Zahlen, diese stammen aber größtenteils aus den USA. Wie wir bereits an anderer Stelle berichteten, weisen vor allem in Deutschland die Online-Angebote von Qualitätsmedien wie spiegel.de oder zeit.de immer noch einen hohen Anteil an Nutzern auf, die die jeweiligen Webadressen direkt in ihren Browser eingeben.