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Liebe Leserinnen und Leser,
nun ist die Katze aus dem Sack: Instagram startet eine eigene Videoplattform. Auf Instagram TV, kurz IGTV, können Nutzer längere Videos hochladen und dauerhaft speichern. Das Design der App ist gelungen, die Bedienung intuitiv und durch und durch Mobile First: Videos sind nur im Hochformat erlaubt. Das ist konsequent, schließlich richtet sich das Portal an eine Zielgruppe, die immer mehr Videos in sozialen Netzwerken konsumiert. Im aktuellen OSK Weekly haben wir uns Instagram TV genauer angeschaut und zeigen, welches Potenzial für Unternehmen in dem Feature steckt.
Viel Spaß beim Lesen!
IGTV: Instagrams großer Coup
Instagrams neue Plattform könnte für YouTube zur echten Konkurrenz werden. Bis zu 60 Minuten lang dürfen die Videos auf Instagram TV oder kurz IGTV sein – ausschließlich im Hochformat. Es sei ein Angebot für junge Nutzer, die klassisches TV immer weniger nutzen würden und ohnehin viel Zeit auf Instagram verbrächten, schreibt heise.de. Gerade erst hat Kevin Systrom, CEO von Instagram, verkündet, dass eine Milliarde Menschen auf der Bilderplattform aktiv seien. Sie alle könnten ab sofort über die Instagram-App IGTV aufrufen. Zusätzlich werde es eine eigene Mobile App für iOS und Android geben.
“Ein Grund zum Jubeln”
Der Start von IGTV sei ein Grund zum Jubeln – zumindest für Agenturen und Unternehmen, glaubt die WuV. Endlich gebe es eine Videoplattform, auf der Markenkommunikation in hohem Maße von den Nutzern akzeptiert werde. Instagram sei YouTube in Sachen Werbeakzeptanz deutlich überlegen. Auf keinem anderen Kanal würden Nutzer Anzeigen so gut annehmen. Das liege zum einen daran, dass sich die Ads natürlich in die Feeds und Stories der Nutzer integrierten. Zum anderen an der passgenauen und treffsicheren Ausspielung. Dieses Konzept werde auch auf IGTV funktionieren.
Instagram muss zeigen, dass Video-Macher mit IGTV Geld verdienen können
Damit IGTV auch wirklich ein Erfolg werde, müsse Instagram schleunigst ein Bezahlmodell für Video-Macher präsentieren, schreibt recode. Denn der Content auf IGTV soll, geht es nach CEO Kevin Systrom, zu großen Teilen von „Kreatoren“ und Influencern kommen – also den Stars von YouTube, Twitch und Co. Theoretisch sei dies eine gute Idee, seien die meisten Kreatoren doch längst auf Instagram unterwegs. Doch ob sie ihre Videos statt auf YouTube nun auch auf IGTV hochladen werden, hänge davon ab, ob sie dort auch Geld verdienen könnten. Eine Möglichkeit wäre etwa die Schaltung von Pre- oder Mid-Roll-Anzeigen vor beziehungsweise während der Videos. Die Werbeeinnahmen könnte sich das Netzwerk dann mit den Videomachern teilen.
Influencer setzen weiter auf YouTube
Trotz des Hypes um den Start von IGTV bleibt YouTube für Kreatoren und Influencer weiterhin der wichtigste Kanal, ist YouTuber Marques Brownlee überzeugt. Mit dem Magazin „The Verge“ hat er über die neue Plattform gesprochen. IGTV habe viel Potenzial. Schließlich erreiche Instagram täglich über 500 Millionen Nutzer. Doch es gebe noch viele offene Fragen. Beispielsweise müsse sich noch zeigen, wie gut die Videos sortiert sind, sodass der Nutzer die für ihn relevanten Inhalte finden kann. Für Brownlee wird daher YouTube auch weiterhin die Plattform sein, auf der er seine besten Videos hochlädt. In IGTV sieht er eher den Kanal für spontanen und persönlichen Content. IGTV sei damit eher eine Ergänzung als eine Konkurrenz für YouTube.
Neu und aufregend – für Publisher ist IGTV noch ein Testfeld
Instagram TV hat einen fulminanten Start hingelegt. Gerade mal zwei Wochen ist die Plattform alt. Digiday hat bereits eine erste Zwischenbilanz gezogen. Die bisher hochgeladenen Videos seien ein Mix aus Live-Content, aufbereiteten Videos, die zuvor auf anderen Plattformen veröffentlicht wurden, und neuen Inhalten. Zu den ersten Publishern auf dem Kanal gehören Vogue und Buzzfeed in den USA sowie Bloomberg und die BBC in Großbritannien. Die Vogue habe es mit einem Video über Promi Kylie Jenner auf Anhieb auf über 240.000 Views geschafft. Im Durchschnitt lägen die Klicks aber eher im hohen fünfstelligen Bereich. IGTV sei die intuitive On-the-go-Variante, um unterwegs längere Videos zu schauen – wie gemacht für die Art, wie 2018 Inhalte konsumiert werden.
So kreativ lässt sich IGTV in der Unternehmenskommunikation einsetzen
Bacardi habe mit einer neuen Influencer-Kampagne gezeigt, wie gut sich Stories und IGTV in der Unternehmenskommunikation ergänzen, schreibt onlinemarketing.de. Für die aktuelle Kampagne des Rumherstellers „Do what moves you“ hat das Unternehmen die tanzenden Zwillingsbrüder „Les Twins“ an Bord geholt und gemeinsam ein Musikvideo gedreht. Den Ablauf des Videos konnten Fans der Marke auf Instagram in Echtzeit beeinflussen. Dazu hatten die Zwillinge Stories mit Videosequenzen gepostet und darüber abstimmen lassen, wie die Szenen weitergehen sollten. Das fertige Musikvideo wurde anschließend auf dem IGTV-Kanal von Bacardi und den Stars präsentiert. Es ist ein Vorgeschmack auf die Möglichkeiten, die Instagram TV der Unternehmenskommunikation bietet.