Macht der Maschinen
Lebens- und Arbeitswelt werden sich künftig so stark verändern, dass aus Sicht mancher Ökonomen eine digitale Revolution bevorsteht. FAZ-Redakteur Gerald Braunberger hat in diesem Zusammenhang mehrere aktuelle Studien betrachtet und liefert spannende Beobachtungen. So leben wir in einem Zeitalter, in dem Unternehmen wie Instagram oder Whatsapp mit ihren wenigen Mitarbeitern innerhalb kurzer Zeit enorme Verkaufserlöse bringen. Aber anders als “klassische” Unternehmen bieten diese der Mittelschicht keine fünf- oder sechsstellige Zahl an Arbeitsplätzen. Sie betreiben keine großflächigen Fabriken und füttern keine Logistikunternehmen mit regelmäßigen Großaufträgen. Welche Arbeitsplätze werden der bisherigen Mittelschicht also künftig noch zur Verfügung stehen? Zur Beantwortung dieser Fragen bedarf es laut Braunberger vor allem der Bereitschaft zu neuem Denken. Eine scharfe Analyse aktueller Entwicklungen in der digitalen Welt.
Facebook steigt ins Nachrichten-Geschäft ein
Facebook will seinen Newsfeed zur persönlichen Zeitung von Nutzern machen. In Kooperation mit Storyful hat das Social Network jetzt das Projekt “Facebook Newswire” gestartet, wie futurebiz in einem Artikel berichtet. Newswire soll als Nachrichtenseite auf Facebook die Nutzer, insbesondere Journalisten, mit Informationen zu aktuellen Ereignissen versorgen und Inhalte mit Nachrichtenwert für den Newsfeed der Abonnenten generieren. Die Inhalte sollen von Journalisten geprüft und von Redakteuren ausgewählt werden. Der Ursprung von Information und Bild wird mit Namen und Quelle angegeben. Ob sich “Facebook Newswire” damit gegen Twitter als “Breaking News Network” durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Durch die Verifizierung und Auswahl von Informationen verliert Facebook zwar im Vergleich zu Twitter Zeit, erspart Journalisten damit aber auch einen wichtigen und zeitintensiven Arbeitsschritt.
// Über OSK Weekly
Die Übersicht behalten: Mit OSK Weekly präsentieren wir einmal wöchentlich einen kompakten Überblick zu aktuellen Entwicklungen aus der Welt der Kommunikations- und Digitalbranche – mit spannenden, bemerkenswerten und wie wir finden teilenswerten Nachrichten aus den Bereichen PR, Marketing, Social Media & Co.
Native Advertising – Werbeform der Zukunft?
Nutzer empfinden Bannerwerbung in den meisten Fällen als störend. Werbung wird oft bewusst (durch AdBlocker) oder unbewusst (durch unser Gehirn) ausgeblendet. Eine Strategie, die hier zukünftig Abhilfe schaffen soll, ist Native Advertising. Bezahlte Inhalte von Werbekunden werden in redaktioneller Aufmachung veröffentlicht. Die Diskussion über den Trend polarisiert die Netzgemeinde. Karrierebibel.de liefert dazu einen übersichtlichen Artikel, der die Vor-und Nachteile der Werbeform darlegt und wichtige Tipps für Webseiten- und Blogbetreiber präsentiert. Für BuzzFeed-Gründer Jonah Peretti zählt dazu beispielsweise auch, Werbung klar als solche zu kennzeichnen. Für ihn steht fest: “Wer Native Advertising einmal gemacht hat, will es wieder machen“.
Bilder für mehr Engagement
Dass Bilder ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Kommunikation im Social Web sind, hat zuletzt Twitter mit seinem Redesign bekräftigt und visuelle Beiträge stärker in den Vordergrund gerückt. Mashable stellt aus diesem Anlass 10 Bildtypen vor, die sich für die Kommunikation über Twitter und Facebook besonders eignen. Produkt, Selfies, “behind the scenes” – Unternehmen haben vielfältige Möglichkeiten, ihre Produkte oder Dienstleistungen in Szene zu setzen.
Facebook im Zeitalter des “Mobile-Only”
Nur noch 21 Prozent der Facebook User loggen sich exklusiv über einen Desktop-PC in das soziale Netzwerk ein. Gleichzeitig wächst die Zahl der Nutzer, die sich ausschließlich über eine mobile App anmelden, auf 26,7 Prozent, wie Facebook in einem aktuellen Gewinnbericht erläutert. Das bedeutet für das Unternehmen, dass Funktionen, die mobil nicht angeboten werden, immer mehr an Relevanz verlieren. TechCrunch-Autor Josh Constine schildert in seinem neuesten Beitrag den eindrucksvollen Erfolg des sozialen Netzwerkes im Mobil-Bereich. Allerdings ist er davon überzeugt, dass auch Facebook noch lernen muss.
Auf dem Weg zur mobilen Arbeitsgestaltung
Für eine sich wandelnde digitale Arbeitswelt, in der klassische Arbeitsplätze zunehmend an Bedeutung verlieren, hat die eEtikette@work Studie 30 Empfehlungen für den digitalen Arbeitsalltag formuliert. Florian Ertel hat sich mit der Studie auseinandergesetzt. Für ihn bildet die Untersuchung eine spannende Diskussionsgrundlage, denn sie greift den Wandel zwischen den Generationen auf: Weg von althergebrachten Arbeitsstrukturen in denen das Büro der Mittelpunkt von professioneller Infrastruktur ist, hin zur mobilen Arbeitsgestaltung, in der Cloud und ortsunabhängige Projektarbeit im Vordergrund stehen. In der heutigen Zeit, in der Produkte schnell und einfach digital reproduziert werden, sei die geistige Fähigkeit der Menschen der letzte verbleibende Trumpf, den es durch die Neustrukturierung unser Arbeit zu fördern gilt, damit jeder sein maximales Talent entwickeln kann. Lesenswerter Artikel über die Arbeitswelt von morgen!
Das Ende der Netzneutralität?
In den USA soll es künftig eine Überholspur im Internet geben. Geht es nach der amerikanischen Regulierungsbehörde FCC, gebe es in Zukunft die Möglichkeit für zahlungskräftige Unternehmen, ihren Traffic durch Provider bevorzugt behandeln zu lassen. Die Netz-Infrastruktur soll den Kräften des Marktes überlassen werden – mit gravierenden Folgen, wie Helmut Martin-Jung auf Süddeutsche.de schreibt. Seine Forderung: Die Freiheit des Internets darf keinesfalls auf dem Altar des ungehinderten Wettbewerbs geopfert werden. Im Blog der FCC verteidigte Tom Wheeler, Vorsitzender der FCC, die geplanten Veränderungen. Die Aussage, dass die Regeln des offenen Internets gebrochen würden, sei falsch. Provider dürften zwar Geld verlangen, aber keine Exklusiv-Deals abschließen.
Anatomie des Clickbaiting
Netzpiloten gehen dem Erfolgsrezept von „Clickbaiting“ auf den Grund und erklären, wie Headlines aussehen müssen, damit sie uns zum Klicken und Teilen im Social Web verleiten. Grundsätzlich sollten Headlines Nutzern Lust auf die Story machen, ohne im Vorfeld zu viel vorwegzunehmen. Wenn sie dann noch relevante Schlüsselworte beinhalten, ist der “Köder” perfekt. Netzpilot Jakob Steinschaden definiert in seinem Artikel drei Versionen von Clickbait-Headlines und schlüsselt ihren Aufbau auf. Das Erfolgsgeheimnis von Viral-Medien wie BuzzFeed und Upworthy heißt so zum Beispiel vereinfacht: Zahl + Reizwort + Adjektiv + Schlüsselwort + Versprechen = Clicks. Spannender Artikel über die Anatomie des Clickbaiting und Erfolgsformeln, die sich einfach umsetzen lassen.