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Das Programm in der Fernsehzeitschrift oder der TV-App ist bis auf die Minute getaktet. Und das für Wochen im Voraus. Planer behalten so den Überblick. Ob Magazin, Zeitung oder Online-Portal: Redaktionspläne sind für jeden Publisher hinter den Kulissen unverzichtbar. Gerade Einzelkämpfer wie Blogger fragen sich häufig: „Wozu brauche ich einen Redaktionsplan? Ich weiß doch, worüber ich schreiben will.“ Wer keine Probleme mit der Themenfindung hat, kann sich glücklich schätzen. Aber wäre es nicht hilfreich, diese Themen in eine Struktur zu gießen? Wer wirklich gutes Content Marketing betreiben will, sollte die Vorzüge eines Redaktionsplans kennen. Wir erläutern sie.

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Oft blitzen Artikelideen nur kurz auf und verflüchtigen sich schnell wieder im Alltag. Ein Redaktionsplan hilft, diese Ideen festzuhalten. Sinnvoll ist natürlich eine digitale Version. Für Nutzer von WordPress gestaltet sich dies dank Plug-ins wie dem Editorial Calendar besonders einfach.

Hier muss der Blogger Änderungen nicht einmal manuell angleichen. Stattdessen genügt es, Beiträge als Entwürfe zu erstellen und ihnen ein Veröffentlichungsdatum zuzuweisen. Der Beitragstitel wird automatisch im Kalender des Plug-ins gespeichert.

Die Einwände

Aber es gibt auch Kritiker, die gegenüber Redaktionsplänen und entsprechenden Tools skeptisch sind. Ihre Einwände lauten oft wie folgt:

Die Kreativität wird eingeschränkt.

Einige Publisher befürchten, dass ihre kreative Freiheit durch einen Redaktionsplan eingeschränkt wird. Daher ist es sinnvoll, einen Redaktionsplan nicht zu eng zu fassen. Vielmehr stellt er eine Orientierung dar, gewisse Spielräume bleiben.

Im Übrigen ist der Redaktionsplan in den seltensten Fällen ein statisches Konstrukt. Je aktueller das Medium arbeitet, desto stärker ist dieser Plan teils massiven Änderungen im Tagesgeschehen unterworfen. Wir sehen also: Es bleibt auch mit Struktur spannend! Und: Ein Redaktionsplan braucht Regelmäßigkeit. Eine konstante Pflege minimiert jedoch den Aufwand und liefert mittel- und langfristig Entlastung.

Ein Plan macht zusätzliche Arbeit.

Ein technisch integrierter und dynamischer Redaktionsplan synchronisiert sich in der Regel automatisch. Selbst wenn man alles manuell einträgt, geht die Kosten-Nutzen-Rechnung auf. Denn auf einen soliden Redaktionsplan können Publisher jederzeit zurückgreifen. Andernfalls wäre eine Planung nicht möglich und das entstehende Chaos weitaus problematischer.

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Bis jetzt ging es auch ohne.

Hat sich einmal ein Ablauf in unserem Leben eingeschliffen, lassen wir nur höchst ungern davon ab. „Das haben wir schon immer so gemacht“ ist ein bekanntes Beispiel dafür. Wer hingegen einmal mit einem Redaktionsplan gearbeitet hat, der wird auch diese Gewohnheit lieb gewinnen, weil derjenige merkt, wie effektiv und hilfreich dieses Tool ist.

Fünf Vorteile eines Redaktionsplans

Kommen wir nun zu den Vorteilen, die deutlich überwiegen.

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1. Struktur und Ordnung

Mal ehrlich: Wer würde sich in einer chaotischen Redaktion wirklich wohlfühlen? Medien kalkulieren die Unvorhersehbarkeit der Ereignisse in ihren Redaktionsplan mit ein. Erst das macht sie handlungsfähig. Der Plan bringt Struktur ins Chaos.

2. Alles auf einen Blick

Welcher Artikel kommt noch mal in zwei Wochen? Wie weit bin ich mit dem Beitrag für nächsten Monat? Digitale Redaktionspläne bieten nicht nur die Möglichkeit, Titel und Veröffentlichungstermine festzulegen, sondern auch die Option, einen Status einzutragen. So erfährt der Planer/Redakteur/Blogger, wann ein Beitrag erscheint, von wem dieser geschrieben wurde, wie viel Zeit noch zur Fertigstellung bleibt usw.

3. Redundanzen erkennen

Ob Fernsehen oder Corporate Blog: Nichts ist so langweilig wie inhaltliche Wiederholungen. Wir brauchen uns nur einen Sender vorzustellen, der jeden Abend den gleichen Krimi ausstrahlt – zum Einschlafen! Oder ein Blog, das seit Wochen nur um ein Thema kreist. Durch einen Redaktionsplan zeigt sich das große Ganze, die langfristige Planung. Denn wer sich lediglich von Artikel zu Artikel hangelt, der verliert schnell die Übersicht und somit die Chance auf Variation. Das Prinzip lässt sich auch umgekehrt sehr schön nutzen. Denken wir hierbei an Themenwochen oder Ähnliches.

4. Schwachstellen rechtzeitig entdecken

Ein Redaktionsplan ist in gewisser Weise schonungslos – offenbart er doch, welche Beiträge noch nicht fertig sind. Mit genügend Vorlauf sollte das allerdings kein Problem sein. Wer den Überblick über den Redaktionsplan behält, der kann auch an den verschiedenen Punkten nachhaken oder, falls nötig, umstrukturieren. Und wer mit externen Autoren (zum Beispiel Gastautoren) zusammenarbeitet, sollte unbedingt rechtzeitig mit allen Beteiligten sprechen!

5. Strategie

Ein Redaktionsplan ermöglicht die Umsetzung einer Content-Strategie. Speziell professionelle Blogs verfolgen verschiedene Ziele: Leads generieren, sichtbarer werden, verstärkte Interaktion mit der Zielgruppe anschieben etc. Ein Redaktionsplan erleichtert es, diese Ziele dauerhaft im Fokus zu behalten.

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Fazit

Ob Einzelkämpfer, Medienunternehmen oder Corporate Blog: Ein Redaktionsplan ist ein mächtiges Werkzeug, das Struktur und Klarheit in die internen Abläufe bringt. Für die Leser ist das durch eine abwechslungsreiche und ausgewogene Mischung von Beiträgen zu erkennen. So ähnlich wie bei einem Caterer, der ein Mehr-Gänge-Menü für eine Gesellschaft plant. Mit einem Redaktionsplan ist auch in Zukunft dafür gesorgt, dass der servierte Content gut schmeckt.

// Über den Autor

Benjamin BrücknerBenjamin Brückner ist Journalist, Blogger und Gründer der Online-Plattform Freelance Start. Nach mehrjährigen Tätigkeiten in Hörfunk- und Fernsehredaktionen veröffentlichte er zwei Bücher und arbeitet unter anderem als Redakteur und Newsletter-Teamleiter bei Zielbar. Auf seinem eigenen Blog verfasst er regelmäßig Rezensionen, Lesetipps und Analysen zu gesellschaftlichen Themen. Privat interessiert Benjamin sich für Philosophie, Geschichte, Sport, digitale Entwicklungen und natürlich für kreatives Schreiben. Für den OSK-Blog schreibt der 30-Jährige als Gast-Autor über aktuelle Internettrends, die Digitalisierung und die Medienbranche.

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