Prana up your llfe Podcast Titel

 

Eigentlich hatten Josephine und Jasmin Jeß klassische Karrieren im Sinn – die eine arbeitete in einem großen Maschinenbauunternehmen, die andere wollte Unternehmenspsychologin werden. Dann aber entschlossen sich die Schwestern aus Hamburg, einen anderen Weg zu gehen – und gründeten die Online-Plattform „Prana up your life“, die gezieltes Ayurveda- und Achtsamkeitscoaching anbietet. Darüber sprechen die beiden auch in ihrem Podcast, auf Facebook und natürlich auf Instagram, wo rund 19.000 Menschen verfolgen, wie man sein Leben mit Ayurveda und Yoga achtsamer gestaltet. Gleichzeitig bieten Josephine und Jasmin Kochworkshops an, touren als Speaker durchs Land oder schreiben Beiträge für Magazine wie die „Emotion Slow“. Wir haben die Schwestern nach ihrer Erfolgsformel gefragt.

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Prana up your life – dank Podcast zu mehr Kunden. (Bild: Maximilian Frank)

Ihr bedient mit eurer Plattform „Prana up your life“ ein vergleichsweise spitzes Thema über Ayurveda, Achtsamkeit und Yoga. Wieso habt ihr euch für diesen Bereich entschieden?

Josephine: Mit Ernährung haben wir uns schon immer befasst, Yoga machen wir seit über acht Jahren. Dabei merkten wir, wie gut uns dieser achtsame Weg tut. Irgendwann haben wir gemeinsam beschlossen, dass wir unsere Erkenntnisse mit anderen teilen möchten.

Ihr habt etwas anderes studiert und gearbeitet. Wie kam es zu „Prana up your life“?

Jasmin: Ich war in einem großen Maschinenbauunternehmen. In stressigen Situationen haben mir Ayurveda und Yoga weitergeholfen. Damals habe ich mir jemanden gewünscht, der mich mit Fachkenntnissen unterstützt, und gemerkt, dass es vielen so geht. Das war der Startpunkt für Prana.

Josephine: Ich habe im Bachelor und Master Wirtschaftspsychologie studiert und gemerkt, was für eine Kraft hinter dem Thema steckt, als ich meine Masterarbeit über „die Auswirkungen von Achtsamkeit auf die Residenz“ geschrieben habe.

Wie funktioniert euer Geschäftsmodell?

Jasmin: In unserem Online-Coachingprogramm geben wir Tipps zu ganzheitlichem Leben, ayurvedischer Küche, Achtsamkeit und Yoga weiter – eine wirkliche Herzensangelegenheit. Wir begleiten unsere Coachees über zwölf Monate, denn Veränderungen im Inneren und Äußeren kommen nicht von heute auf morgen. Wir arbeiten in kleinen Gruppen, um persönlich und individuell auf die Herausforderungen eingehen zu können. Unsere Coachees können einmalig oder monatlich in Raten zahlen – wir möchten es trotz Premiumprodukt jedem so einfach wie möglich machen. Wir haben außerdem gemerkt, wie wichtig es ist, in sich selbst zu investieren und dieses Gefühl zu erleben, um eine noch größere Wirkung erzielen zu können.

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War eure spitze Zielgruppe aus eurer Sicht zu Beginn eher ein Vor- oder ein Nachteil?

Josephine: Am Anfang haben wir uns selbst als Referenz genommen, also weiblich, im Alter von Mitte 20 und mit Interesse an Yoga und Ayurveda. Da haben wir uns aber zu stark eingeschränkt. Unsere tatsächliche Zielgruppe ist viel breiter gefächert. Zu den Kunden unseres Premiumprogramms zählen vor allem berufstätige Frauen und Männer im Alter von Mitte 30 bis Mitte 40.

Neue Kunden sprecht ihr über Inhalte im Netz an. Wie stellt ihr sicher, dass euer Content die richtigen Menschen erreicht?

Jasmin: Wir gewinnen unsere Kunden über Plattformen wie Instagram oder Facebook, aber unser mächtigstes Tool ist unser Podcast. Viele Menschen finden uns über die Podcast-Suche, weil sie nach einer konkreten Lösung für ihre Herausforderungen im Alltag suchen.

Welchen Mehrwert bietet das Medium eurer Community?

Jasmin: Über den Podcast können wir am besten unser Wissen weitergeben. Gleichzeitig ist er für den Großteil unserer Nutzer die Eintrittspforte zu unseren Inhalten. Aktuell haben wir rund 10.000 Abonnenten mit circa 5.000 Downloads pro Folge. Durchschnittlich hören uns die Menschen 45 Minuten zu und schenken uns viel mehr Zeit als auf allen anderen Kanälen. Wir können in unserem Podcast dementsprechend viel mehr unterbringen als in einem Blog-Beitrag.

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Über welche Themen sprecht ihr?

Josephine: Am Anfang haben wir viel über die Grundlagen von Ayurveda und Yoga gesprochen, über alles, was uns gerade in den Kopf kam. Jetzt gehen wir strukturierter vor. Wir haben immer ein bestimmtes Monatsthema. Zusätzlich suchen wir ab und zu Unterstützung von Experten. Neulich sprachen wir mit einer Neurowissenschaftlerin über die Wirkung von Achtsamkeit auf das Gehirn und wie diese sich auf die Leistung auswirken kann.

Wie sieht denn eure Podcast-Produktion aus? Habt ihr ein paar Tipps für Neulinge?

Josephine: Holt euch Hilfe für den Start! Man ist viel schneller, wenn ein Experte Dinge wie Schnitt und technische Ausstattung erklärt. Das Wichtigste ist aber, sich nicht abschrecken zu lassen und einfach loszulegen. Für einen Podcast muss man keine weltweit anerkannte Koryphäe sein! Schließlich ist jeder ein Experte für die Erfahrungen, die er in seinem Leben bereits gemacht hat.

Euren Instagram-Kanal habt ihr 2016 gestartet, aktuell folgen euch fast 19.000 Menschen. Wie nutzt ihr die Plattform und welche Inhalte veröffentlicht ihr?

Josephine: Je persönlicher, nahbarer und authentischer wir auf Instagram sind, desto erfolgreicher ist unser Account. Deswegen veröffentlichen wir mittlerweile mehr Stories als klassische Posts.

Verfolgt ihr dabei ein bestimmtes Konzept?

Josephine: Wir haben uns, um ehrlich zu sein, mit dem Thema nicht wahnsinnig viel beschäftigt, nie hinterfragt, zu welcher Uhrzeit man zum Beispiel am besten posten sollte. Wir sind immer nach Intuition gegangen. Inhaltlich nehmen wir unsere Follower überall hin mit, vom Kochworkshop bis zur Ayurvedakur nach Sri Lanka. Wichtig ist, die Community einzubinden und ihnen Fragen zu stellen. Wir wollen wissen, was sie interessiert.

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Wir haben einen Influencer-Guide rausgebracht, in dem wir sechs Influencer-Typen identifiziert haben. Stilinspiratoren, Unterhalter, Erklärer, Experten, Coaches und Missionare. Welcher der Kategorien würdet ihr euch am ehesten zuordnen?

Josephine: Zu den Coaches! Wir geben Anreize, aber die Entwicklung liegt bei der Person selbst – wir zielen auf die Selbstcoaching-Kompetenzen unserer Follower ab.

Wie steht ihr zu Kooperationen mit Unternehmen?

Jasmin: Wir kooperieren nur mit Marken, mit denen wir uns identifizieren können. Dabei ziehen wir eine langfristige Zusammenarbeit kurzfristigen Marketing-Aktionen vor. Da muss schon alles passen.

Habt ihr mal über YouTube nachgedacht?

Josephine: Im Moment drehen wir Videos für unsere Premiumnutzer. Die Inhalte sind exklusiv für sie, um ihnen einen konkreten Mehrwert zu bieten. Aber wir schließen YouTube für die Zukunft nicht aus.

Was steht als Nächstes bei euch an?

Jasmin: Wir möchten jüngere Menschen abholen, die sich nicht direkt zum Premiumprogramm anmelden können. Deshalb starten wir einen „Prana Cooking Club“, der komplett online stattfindet. Wir kochen live mit unserer Community, jedoch online und jeder in seiner eigenen Küche, während wir Tipps und Inspirationen geben. Auf der Club-Plattform sind außerdem noch viele Videos hinterlegt, die über Mindful Eating inklusive Meditationen bis hin zu Kochtricks reichen. Darauf freuen wir uns schon sehr!

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Josephine und Jasmin Jeß erklären ihren Kunden alles zu Yoga, Ayurveda und Achtsamkeit. (Bild: Maximilian Frank)

 

 

Über den Autor

Carsten Christian ist studierter Journalist und Kommunikationswissenschaftler, seinen Master-Abschluss hat er an der Uni Hamburg gemacht. Bevor er zur Agentur kam, war der Digital Native mehr als zwei Jahre für die Online- und Print-Ausgabe der Ruhr Nachrichten im Einsatz. Bei OSK arbeitet er als Team Lead Digital Content, auf dem Agentur-Blog schreibt Carsten über den Medienwandel und Trends im Bereich Digital-Kommunikation. Privat verfolgt er Neuigkeiten in der Videospiel- und Gaming-Szene und greift auch selbst zu Maus und Gamepad.

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