Marken auf WeChat Titel

WhatsApp ist für Freunde da! Vereinzelt vielleicht für Arbeitskollegen. Einige User haben sich bereits Whats-App-Newsletter von Marken eingetragen. Insgesamt zögert der Durchschnitts-Europäer aber noch, Unternehmen in seine private Kommunikation einzubinden. Bei WeChat gehört das bereits zum Alltag: Marken kommunizieren mit Kunden direkt in einer Messenger-Umgebung. Logisch, dass sich daraus Kommunikations-Chancen ergeben.


Unternehmen haben WeChats zentrale Rolle für China als Kommunikationskanal erkannt und nutzen den Dienst, um ihre Botschaften zu den Kunden zu bringen, wie wir detailliert im OSK Media Vlog erklären:

Eine der bekanntesten internationalen Firmen, die WeChat bereits lange und ausgiebig im B2C-Bereich verwendet, ist Nike. Seit mehreren Jahren tummelt sich der Sportartikel-Gigant mit verschiedenen Kampagnen auf WeChat.

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Als die Community rund um Sport auf WeChat wuchs, nutzte Nike die Chance und baute seine Unternehmenspräsenz aus. Wer Nike auf WeChat folgt, erhält Zugang zu Sporttipps, Events, Laufrouten, Trainingsplänen und mehr. Durch Fitness-Kampagnen liefert Nike Mehrwert und bindet die Zielgruppe an sich.

Kurze Wege, Interaktion, Individualisierung

Ein integrierter Schuhguide sorgt für die perfekte Platzierung der eigenen Kollektion. Spannend ist auch der Customizer: User fotografieren ein beliebiges Motiv, folgen Nike auf WeChat, senden
das Bild an den Firmen-Account und können unverzüglich ihre eigene Schuhkreation mit den Kontrastfarben der aufgenommenen Bilder kaufen sowie liefern lassen. Kurze Wege, Interaktion, Individualisierung: Damit wird die App zu einem wichtigen Verkaufskanal des Herstellers.

WeChat eignet sich nicht nur dazu, über die Abonnenten- Accounts die eigene Marke zu stärken und Kunden zu binden – viele Unternehmen verfügen über Service-Accounts, über die sie mit Käufern, Herstellern und Nutzern in Kontakt stehen.

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Einfach und bequem shoppen mit WeChat

Dass die Nutzung von WeChat auch in anderen Branchen als Lifestyle funktioniert, zeigt Walmart: Mithilfe von WeChat Pay bezahlen Kunden in China bargeldlos an Walmart-Kassen. Chinesische User profitieren von Rabatten, wenn sie bei Walmart via WeChat einkaufen. Über den Service-Account erstellen sie eine Einkaufsliste oder speichern Coupons. Weiterhin bietet Walmart in enger Kooperation mit WeChat eine E-Card mit Guthaben an, die Kunden an ihre Freunde schicken können.

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Deutsche Firmen erkennen den Trend

Auch deutsche Unternehmen haben verstanden, dass WeChat unumgänglich für den Markenerfolg in China ist. So pflegen Siemens und Bayer seit geraumer Zeit WeChat-Accounts. Die Unternehmen agieren weltweit, haben Tochterfirmen und Gesellschaften im asiatischen Raum. Dort bietet der Messenger eine einfache Lösung, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Viele Brands passen sich daran an, dass Menschen zunehmend via Messenger kommunizieren. WeChat bietet daher die optimale Schnittstelle, um Nutzer abzuholen und ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Kampagnen erreichen so potenzielle Kunden und Unternehmen stehen in direktem Kontakt zur Zielgruppe.

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Für WeChat werden bis 2020 über 5,8 Milliarden US-Dollar Umsatz prognostiziert. Experten sagen WhatsApp für den gleichen Zeitraum einen zu erwartenden Umsatz in Höhe von 4,8 Milliarden US-Dollar voraus, sobald der Messenger eine Monetarisierung gestartet hat. Die Zahlen veranschaulichen, wie viel Marktmacht WeChat besitzt. Nike, Walmart und einige deutsche Akteure haben diese Potenziale erkannt und wissen sie für sich zu nutzen. Dabei geht es vornehmlich um Positionierung der Marke, Kundenbindung und Umsatzsteigerung.

Über den Autor

Carsten Christian ist studierter Journalist und Kommunikationswissenschaftler, seinen Master-Abschluss hat er an der Uni Hamburg gemacht. Bevor er zur Agentur kam, war der Digital Native mehr als zwei Jahre für die Online- und Print-Ausgabe der Ruhr Nachrichten im Einsatz. Bei OSK arbeitet er als Team Lead Digital Content, auf dem Agentur-Blog schreibt Carsten über den Medienwandel und Trends im Bereich Digital-Kommunikation. Privat verfolgt er Neuigkeiten in der Videospiel- und Gaming-Szene und greift auch selbst zu Maus und Gamepad.

Dieser Artikel wurde vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Sein Inhalt ist möglicherweise nicht mehr aktuell.