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Liebe Leserinnen und Leser,
die organische Reichweite sozialer Netzwerke sinkt. Es wird zunehmend schwieriger, Nutzer zu erreichen, ohne dafür zu bezahlen. Besonders Facebook steht mit seinen regelmäßigen Algorithmus-Änderungen und den daraus resultierenden Reichweiten-Einbrüchen immer wieder im Fokus. Für Unternehmen und Publisher bedeutet dies häufig, dass nur noch ein Bruchteil ihrer lange und oft mühsam aufgebauten Follower-Gruppe die veröffentlichten Inhalte überhaupt sieht. Auch wenn die schiere Reichweite nicht alles ist, bleibt sie für Marken im Social Web einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Der aktuelle Newsletter widmet sich daher Strategien, mit denen Unternehmen organische Reichweite aufbauen und möglichst viele Nutzer erreichen können.
Viel Spaß beim Lesen!
Verticals auf Facebook sprechen eine genauere Zielgruppe an
Je mehr Fans eine Facebook-Seite hat, desto heterogener ist ihre Zielgruppe. Nicht jeder Follower interessiert sich für jedes Thema. Bei einer hohen Artikeldichte und einer entsprechend großen Leserschaft macht es mitunter Sinn, Unterseiten mit einem speziellen Themenfokus zu starten. Diese sogenannten Verticals posten nur Beiträge zu ihrem Oberthema, zum Beispiel „Vegetarische Rezepte“ oder „Oldtimer“ und werden neben der Hauptseite geführt.
Auch t3n bietet neben seinem Haupt-Facebook-Profil separate Nischenseiten für spezielle Zielgruppen an, beispielsweise für Webworker, Start-ups und Apple News. t3n-Autorin Cornelia Dlugos listet die Vor- und Nachteile der Verticals auf. Ein Pluspunkt sei, dass die Themenschwerpunkte Lesern eine bessere Orientierung böten und eine homogenere Zielgruppe anzögen. Dementsprechend sei die Wahrscheinlichkeit höher, dass User sich für die Inhalte interessieren und auf den Content anspringen. Auf der anderen Seite müssten sich Social-Media-Verantwortliche bewusst machen, dass die Pflege mehrerer Seiten aufwendiger in der Betreuung und im Monitoring sei.
Vor dem Start eines Verticals sollte man daher bedenken, ob es ausreichend qualitativen Content gibt, um die Seite regelmäßig zu bespielen, ob Fremdinhalte geteilt werden sollen und wie die Betreuung der Seite geregelt wird.
Weniger, dafür bessere Inhalte posten
Die organische Reichweite auf Facebook zurückgewinnen – das geht, meint Autor und Digitalexperte Neil Patel. In seinem Artikel gibt er vier ausführliche Tipps, mit denen sich die organische Reichweite steigern lasse. Unter anderem empfiehlt Patel, die Posting-Frequenz zu senken und nur die besten Inhalte zu teilen. Also auf Qualität statt Quantität zu setzen. Der Autor verdeutlicht die Idee an einem Beispiel: Das Social-Media-Tool Buffer reduzierte seine Facebook-Posts um die Hälfte, von vier auf zwei Beiträge pro Tag. Es wird darauf geachtet, dass die Inhalte qualitativ hochwertig sind und entweder unterhalten oder informieren. Anders als man zunächst erwartet hatte, steigerte dieses Vorgehen Reichweite und Engagement erheblich. Für Patel ein klares Anzeichen, dass eine „Less is more“-Strategie sinnvoll sein kann. Denn die User seien nicht mehr daran interessiert, jede Neuigkeit zu sehen. Nur der Top-Content könne ihre Aufmerksamkeit gewinnen.
Gary Vaynerchuk teilt seine Instagram-Strategie
Wer einen Instagram-Kanal startet, hört am Anfang meistens eins: Stille. Keine Likes, keine Kommentare, nichts. Netzexperte Gary Vaynerchuk hat eine Strategie entwickelt, um diese Stille zu durchbrechen und sich eine qualifizierte Follower-Gruppe aufzubauen. Vaynerchuk hat sie die „18 Cent Instagram Strategy“ getauft. Die Idee dahinter beruht darauf, zu einem geschätzten Teil einer Community zu werden. So soll das Ganze funktionieren:
- Stellen Sie eine Liste von Instagram-Hashtags zusammen, die mit der Arbeit Ihres Unternehmens sowie Ihrem Instagram-Profil zusammenpassen.
- Wählen Sie einen der Hashtags aus und geben Sie ihn in die Suchfunktion ein. Das Netzwerk zeigt daraufhin unter „Beliebteste Beiträge“ die neun Top-Posts an. Lesen Sie den Text der Posts und schauen Sie sich die Videos an. Verfassen Sie einen hilfreichen, wertschätzenden oder informierenden Kommentar: Teilen Sie Ihre „zwei Cent“. An dieser Stelle erklärt sich der Name der Strategie: neun Posts x zwei Cent = 18 Cent.
- Wiederholen Sie den Vorgang insgesamt zehnmal für jeweils unterschiedliche Hashtags. Achten Sie jedoch darauf, nur wertvollen Input zu teilen. Spam und inhaltslose Kommentare, zum Beispiel nur ein lachendes Emoji, helfen nicht weiter.
Laut Vaynerchuk gewinne man auf diese Weise täglich drei bis vier neue, wertvolle Follower und etabliere sich zusätzlich als Teil einer Community, ohne die eigenen Posts mit Geld stärken zu müssen.
Pinterest-Nutzer lieben Infografiken
Pinterest wird noch häufig von Kommunikationsprofis unterschätzt. Das Bildernetzwerk kann jedoch eine große Hilfe sein, wenn es darum geht, größere Reichweite zu erlangen und für mehr Traffic zu sorgen. Tina Bauer gibt auf onlinemarketing.de einige Tipps, mit denen Social-Media-Verantwortliche ihre Pinterest-Zielgruppe vergrößern können. Infografiken seien zum Beispiel sehr beliebt bei Pinterest-Usern, welche sie daher häufig teilten. Darüber hinaus sei natürlich der Inhalt der Pins ausschlaggebend. Content sollte lehrreich und kreativ sein. „Keiner will die immer wiedergekäuten Texte lesen oder Bilder sehen, die schon zig andere Blogger verarbeitet haben“, schreibt Bauer. Die beliebteste Kategorie auf dem Bildernetzwerk sei „Essen & Trinken“, direkt gefolgt von DIY-Tutorials.
Die Facebook-Reichweiten-KPIs erklärt
Reichweite (Reach) ist als KPI unumgänglich, möchte man den Erfolg einer Facebook-Seite messen. Das Netzwerk bietet jedoch verschiedene Metriken an, die sich mit der Reichweite auseinandersetzen. Sascha Fuss erklärt daher auf Allfacebook, wie sich die unterschiedlichen Reichweiten-Daten interpretieren lassen und welche Schlüsse Marken für eine optimale Social-Media-Markenstrategie daraus ziehen können.
Fuss geht etwa auf den fundamentalen Unterschied zwischen „Reichweite“ und „Impressionen“ ein. So beschreibe die Reichweite die Anzahl der individuellen Nutzer, welche die veröffentlichten Inhalte in einem bestimmten Zeitraum gesehen haben. Impressionen hingegen fassten zusammen, wie häufig ein Inhalt insgesamt gesehen wurde, also auch mehrmals pro individuellem Nutzer. Der Artikel erläutert Schritt für Schritt so die unterschiedlichen Metriken, darunter virale Reichweite, Reichweite nach demografischen Merkmalen oder nach Land. Außerdem verdeutlicht Fuss, dass Facebook eine andere Definition von organischer Reichweite habe als die meisten Kommunikationsprofis.
Food-Videos generieren die meisten Klicks
Videos erreichen auf Facebook die meisten Menschen. BuzzSumo hat daher 100 Millionen Facebook-Videos analysiert, um zum Beispiel herauszufinden, welche Themen das größte Engagement schaffen oder was die optimale Länge für Videos und Live-Videos ist. Ein Video-Post erreichte demnach in einem ausgewählten Beobachtungszeitraum von 30 Tagen im April dieses Jahres durchschnittlich ungefähr 12 Prozent des gesamten Publikums einer Seite. Damit lagen Bewegtbildinhalte kurz vor Fotos mit rund 11,6 Prozent und weit vor einfachen Status-Updates mit nur 4,5 Prozent. Inhaltlich betrachtet haben demnach Food-Videos mit Abstand das höchste Engagement, vor Beauty und Tieren. Die optimale Länge für Videos liege bei 60 bis 90 Sekunden. Erstaunlich: Die Interaktionsrate bei Live-Videos steige bis zu Minute 15.
Um erfolgreichen Video-Content zu produzieren, muss er jedoch gut durchdacht sein. Eine übersichtliche Checkliste bietet beispielsweise eine Infografik auf Online-Marketing.de, in der die zehn Eckpfeiler für eine erfolgreiche Facebook-Videokampagne anschaulich dargestellt sind.