TitelbildKW30 - Storytelling

Sie möchten unseren Newsletter zukünftig direkt an Ihr E-Mail-Postfach zugestellt bekommen? Dann melden Sie sich hier für den OSK Weekly an.


Liebe Leserinnen und Leser,

der Kunde will keine Produkte präsentiert bekommen – er will Geschichten erleben und selber gestalten. Deshalb setzen Unternehmen im Marketing zunehmend auf Storytelling. Dahinter steht mehr als ein überstrapaziertes Buzzword. Erfolgreiche Kampagnen wie von Hornbach oder der BVG zeigen, dass Menschen sich an gute Geschichten erinnern und die Marke dadurch im Gespräch bleibt. Die Kunst des Erzählens hat in PR und Marketing zwar schon immer eine Rolle gespielt, aber neue Technologien wie Virtual Reality oder künstliche Intelligenz heben die Möglichkeiten des Storytellings auf ein ganz neues, emotionaleres Level. Was alles zu einer guten Geschichte gehört und wie Unternehmen diese erzählen können, ist diese Woche Thema in unserem Newsletter.

Viel Spaß beim Lesen!

Storytelling-Checkliste: Der Kunde will Geschichten ansehen, erleben und weitererzählen

Durch gute Geschichten gewinnt die Marketingkommunikation neue Relevanz. Das Deutsche Institut für Marketing (DIM) hat einige Tipps zusammengestellt, die Marketer beim Storytelling unbedingt beachten sollten. Zu Beginn müsse man sich den Anlass der Geschichte überlegen. Welche Botschaften sollen transportiert, welche Zielgruppe angesprochen werden? Im weiteren Verlauf erinnert das DIM-Erfolgsrezept an die Zutaten einer klassischen Hollywood-Produktion: Neben Authentizität sind Emotionen essenziell. Auch die Hauptfiguren sind ausschlaggebend für den Erfolg einer Story, heißt es weiter. Würden sie als sympathisch wahrgenommen, erlebe der Kunde die Geschichte gerne mit. Der Held dürfe dabei nicht die Marke selbst sein, sie spiele nur eine Nebenrolle. Indem sich die Geschichte entwickele und der Held darin Hindernisse und Konflikte überwinde, bleibe eine gewisse Spannung bestehen und fessele den Zuschauer, bis der Höhepunkt der Story erreicht werde – der dürfe unter keinen Umständen fehlen.

Wie erfolgreiches Storytelling aussehen kann, haben bereits einige Unternehmen wie Red Bull mit dem World Record Freefall oder Budweiser mit seiner Superbowl-Werbung bewiesen. Im zweiten Teil des Textes finden sich weitere erfolgreiche Beispiele.

Storytelling-Experiment: Wie Geschichten den Wert deines Produkts steigern

Erzählt man eine Geschichte zum Produkt, schätzen Kunden dessen Wert höher ein. Das ist das Ergebnis eines Experiments der amerikanischen Agentur Origin. Die Untersuchung sollte herausfinden, ob und in welchem Maße Storytelling Einfluss auf die preisliche Wahrnehmung von Produkten hat. Die Methode der Experten: 3.000 Teilnehmer im Alter von 23 bis 65 Jahren sollten den Preis von Produkten – vom Hotelzimmer bis zum Löffel-Set – schätzen. Zur Bewertung wurden der einen Gruppe nur wenige Fakten genannt, beispielsweise beim Wein die bekannten Geschmacksnoten. Der Vergleichsgruppe erzählten die Marketer Geschichten zu den jeweiligen Produkten. Das Ergebnis: In sämtlichen Fällen stieg durch die Story die Wahrnehmung des Warenwerts. Eine Infografik zeigt, wie sehr sich die Ergebnisse beider Gruppen unterscheiden.

360 Grad – Virtual Reality ist die “ultimative Storytelling-Plattform”

Virtual Reality ist der „ultimative Emotionen-Erzeuger“, findet Marketing-Experte und Forbes-Autor Azad Abbasi. Daher sei die Technologie eine wertvolle Weiterentwicklung des Storytellings, bei dem es genau darum gehe: Emotionen erzeugen. Es gebe praktisch keinen besseren Weg, jemanden in eine lebensechte Erfahrung eintauchen zu lassen. Mit VR komme eine revolutionäre Technologie zum Einsatz, die das Storytelling auf ein neues Niveau hebe, meint auch Benjamin Brückner in seinem Beitrag für das OSK-Blog. Ohne den Kasten namens „Bildschirm“ werde der User in eine neue Welt hereingezogen, die nicht nur zeige, sondern miterleben lasse

KI im Storytelling kann die menschliche Kreativität unterstützen

Künstliche Intelligenz könne dynamischen Content erzeugen – und eigne sich daher bestens für Storytelling, erklärt Huffington-Post-Autorin Davar Ardalan. Beim diesjährigen Wimbledon-Turnier beispielsweise hat die KI-Plattform Watson von IBM eine Hauptrolle bei der Content-Erzeugung gespielt. Sie sammelte die besten Momente und Daten der Matches, produzierte Highlight-Videos, verlinkte relevante Spieler und teilte den Content mit Tennisfans weltweit. Der australische KI- und VR-Experte Ali Fardinpour schließt daraus, dass künstliche Intelligenz die „Storytellers“ befähige, mehr und bessere Inhalte zu erstellen und einer breiteren Masse zur Verfügung zu stellen.

Storytelling-Experte: “Geschichten eignen sich nicht für jeden Zweck”

Wo es keine Geschichte gibt, sollte man auch keine erfinden, findet Michael Müller, Narrationsforscher und freier Storyteller. Im TREIBSTOFF-Interview erklärt er, was diese Kommunikationsform so erfolgreich macht – und wann man lieber die Finger davon lassen sollte. Storytelling sei sehr „gehirnadäquat“. Deswegen liebe der Mensch Geschichten. Mit Geschichten könne man viel stärker zu den Menschen, ihren Emotionen und ihrer Identifikationskraft durchdringen. Allerdings komme es dabei auf die Zielgruppe an. Möchte man beispielsweise technische Daten an Ingenieure vermitteln, dann mache eher ein Datenblatt Sinn.

 

Die Übersicht behalten: Mit OSK Weekly präsentieren wir einmal wöchentlich einen kompakten Überblick zu aktuellen Entwicklungen aus der Welt der Kommunikations- und Digitalbranche – mit spannenden, bemerkenswerten und wie wir finden teilenswerten Nachrichten aus den Bereichen PR, Marketing, Social Media & Co.

Über den Autor

Carsten Christian ist studierter Journalist und Kommunikationswissenschaftler, seinen Master-Abschluss hat er an der Uni Hamburg gemacht. Bevor er zur Agentur kam, war der Digital Native mehr als zwei Jahre für die Online- und Print-Ausgabe der Ruhr Nachrichten im Einsatz. Bei OSK arbeitet er als Team Lead Digital Content, auf dem Agentur-Blog schreibt Carsten über den Medienwandel und Trends im Bereich Digital-Kommunikation. Privat verfolgt er Neuigkeiten in der Videospiel- und Gaming-Szene und greift auch selbst zu Maus und Gamepad.

Dieser Artikel wurde vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Sein Inhalt ist möglicherweise nicht mehr aktuell.