OSK Weekly KW 19 Title

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Liebe Leserinnen und Leser,

Nutzer stört penetrante Werbung in sozialen Netzwerken und Messengern. Insbesondere die Generation Z (16 bis 19 Jahre) und Millennials (20 bis 39 Jahre) sind von Social-Media-Anzeigen genervt, wie eine neue Studie zeigt. Sie rät Unternehmen, bei Facebook und Co. Präsenz zu zeigen, den Dialog mit den Usern zu suchen und gleichzeitig auf das übermäßige Bewerben von Posts zu verzichten. Dieser Ansatz bedeute viel Arbeit, würde sich aber in einer höheren Markenloyalität und stärkerer Kundentreue bezahlt machen.

Marken setzen verstärkt auf Influencer-Kommunikation und Content Marketing. In unseren Newsletter-Themen betrachten wir daher u.a., wie Influencer durch eine Mischung aus Authentizität und hoher Qualität die Bindung zu ihren Followern stärken. Ein spannender Ansatz für Marken. Außerdem geht es darum, dass Content Marketing nicht allein auf den schnellen Klick zielen darf. Denn das hat mitunter negative Konsequenzen für das Unternehmen.

Enttäuschender Content schädigt die Reputation des Absenders

Wer mit seinen Inhalten nur auf den schnellen Klick zielt, schädigt damit langfristig seinen Ruf. Oberflächliche Inhalte, welche die Erwartungen des Lesers enttäuschen, schrecken die User ab, erklärt Kommunikationsprofi Klaus Eck in seinem Beitrag für PR-Blogger. Clickbaiting kritisiert Eck dabei besonders: „Es kostet viel zu viel Zeit, gute von schlechten Inhalten zu unterscheiden. Enttäuschender Content zahlt schnell negativ auf die Reputation des Absenders ein.“ Im Zweifel heißt es, lieber weniger, dafür bessere Inhalte zu veröffentlichen, anstatt Content zu produzieren, der morgen schon vergessen sein wird.

Bei der Ansprache von Nutzern sollten Unternehmen stets daran denken, ihren potenziellen Kunden einen Mehrwert zu bieten. Oder produziert man nur weiteren „Bubblegum-Content“, der morgen bereits wieder vergessen sein wird? Sich bei der Produktion von Inhalten zu vernetzen, sich gegenseitig zu helfen und Synergien zu nutzen ist dabei völlig legitim und längst gängige Praxis.

Authentizität ist das Erfolgsgeheimnis von Influencern – ob echt oder nicht

Authentizität ist für die meisten Influencer das wichtigste Erfolgskriterium. Bei der re:publica in der vergangenen Woche hat bento.de sich mit drei der neuen Internet-Stars unterhalten, um herauszufinden, warum so viele Fans ihnen folgen. Denn erfolgreiche Influencer haben Follower-Zahlen, die selbst große Medienunternehmen nicht erreichen. Und obwohl die Befragten betonen, dass man sich nicht verstellen dürfe, kommt bento zu dem Schluss: 100-prozentige Authentizität bieten die Kanäle der Profis nicht. Vielmehr bieten Influencer professionelle Inhalte, die möglichst lebensecht wirken sollen. Hochwertige Inhalte sind essenziell, nicht der schnelle Schnappschuss aus dem Kinderzimmer. Emotionsgeladene, intime Momente seien hochwertigen Fotografien und aufwändig produzierten Videos gewichen.

Die Influencer-Szene professionalisiert sich. Das zeigt sich zum einen an der stärkeren Selbstvermarktung, zum anderen an den zunehmend hochwertigeren Inhalten. Wer hohe Qualität jenseits der verwackelten „Selfies“ liefert, zeigt seine Kompetenzen. Doch weil sie ihre Zielgruppe kennen und verstehen, schaffen gute Influencer den Drahtseilakt zwischen inszenierter Realität und Nähe zu den Followern. Eine perfekte Kombination, die Marken in der Zusammenarbeit mit Influencern nutzen können.

Social-Media-Erfolg: „Messmethodik hinkt der eigentlichen Entwicklung hinterher“

Regelmäßig werden Ranglisten veröffentlicht, die angeblich zeigen, wer in Social-Media-Deutschland am erfolgreichsten ist. Doch diese Bewertung ist falsch. Zu diesem Schluss gelangt jedenfalls Martin Hoffmann in seinem Blog-Artikel. Denn es werde dabei häufig nur berücksichtigt, wie viele Interaktionen Link-Posts haben. Laut dem Autor geht das aber an der Wahrheit vorbei: „Die vielen, vielen tausend Interaktionen für native Videos, Fotos oder Statusmeldungen kommen in den Rankings gar nicht vor. Die Messmethodik hinkt hier der eigentlichen Entwicklung eindeutig hinterher.“ Auf Basis aller Interaktionen hat Hoffmann daher geprüft, wie gut die Facebook-Seiten von elf der größten deutschen Publisher tatsächlich funktionieren. Ergebnis: Von den untersuchten Seiten hat Tagesschau.de auf Facebook die höchste Interaktionsrate. Zu diesem Erfolg habe die größte Stärke der Tagesschau beigetragen – das Bewegtbild. Immer mehr davon findet nativ seinen Weg auf Facebook.

Die Übersicht behalten: Mit OSK Weekly präsentieren wir einmal wöchentlich einen kompakten Überblick zu aktuellen Entwicklungen aus der Welt der Kommunikations- und Digitalbranche – mit spannenden, bemerkenswerten und wie wir finden teilenswerten Nachrichten aus den Bereichen PR, Marketing, Social Media & Co.

Über den Autor

Carsten Christian ist studierter Journalist und Kommunikationswissenschaftler, seinen Master-Abschluss hat er an der Uni Hamburg gemacht. Bevor er zur Agentur kam, war der Digital Native mehr als zwei Jahre für die Online- und Print-Ausgabe der Ruhr Nachrichten im Einsatz. Bei OSK arbeitet er als Team Lead Digital Content, auf dem Agentur-Blog schreibt Carsten über den Medienwandel und Trends im Bereich Digital-Kommunikation. Privat verfolgt er Neuigkeiten in der Videospiel- und Gaming-Szene und greift auch selbst zu Maus und Gamepad.

Dieser Artikel wurde vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Sein Inhalt ist möglicherweise nicht mehr aktuell.