Instagram ist eine der beliebtesten und stärksten Plattformen für Kaufanreize und ‑entscheidungen. 60 Prozent der Nutzer erfahren nach Angaben der Plattform auf Insta von neuen Produkten. Noch besser ist es, wenn sie diese gleich im Netzwerk kaufen können. Für diesen Zweck gibt es Instagram Shopping, das sich in vier einfachen Schritten einrichten lässt.

Voraussetzungen für Instagram Shopping

Seit 2018 steht deutschen Nutzern Instagram Shopping zur Verfügung. Um das Feature zu nutzen, braucht der User ein Unternehmensprofil bei Instagram. Zunächst wird ein privates Profil angelegt, das sich dann in ein Business-Profil umwandeln lässt.

1: In der App-Profilansicht auf die drei Striche oben rechts tippen.

Instagram Shopping

2. In der Detailansicht auf „Einstellungen“ tippen, im sich öffnenden Menü auf „In Business-Profil umwandeln“ tippen und den Anweisungen folgen.

Instagram Shopping

3. Falls noch nicht geschehen, eine Facebook-Seite erstellen. Ohne die Verknüpfung zu dieser funktioniert Instagram Shopping nämlich nicht.

Aber Achtung: Bislang werden nur Shops zugelassen, die vorwiegend physische Produkte verkaufen. Instagram testet derzeit weitere Funktionen. Sind die Voraussetzungen gegeben, kann der Nutzer mit der Teilnahme an Instagram Shopping beginnen. Kommen wir nun zu den einzelnen Schritten für die Einrichtung.

#1 Shop-Verknüpfung mit Facebook herstellen

Damit Instagram Shopping funktioniert, brauchen Unternehmen ein Profil auf Facebook – Instagrams Mutterkonzern – mit Shop-Verknüpfung. Um diese Verknüpfung zu erstellen, loggt sich der User bei Facebook ein und geht auf die mit dem Insta-Account verknüpfte Facebook-Seite. Üblicherweise sollte dann der Tab „Shop“ in Facebook bei einem vorhandenen Instagram-Business-Account bereits angelegt sein. Hier lassen sich nun die einzelnen Produkte anlegen.

Manchmal ist der Shop aber noch nicht auf der Facebook-Seite und der User muss manuell nachjustieren.

Instagram Shopping
Der Shop-Tab versteckt sich bei Facebook-Seiten. Über die Klickreihenfolge Einstellungen > Template und Tabs > Tab hinzufügen ist die Funktion auffindbar.
Instagram Shopping
Fummelig und schwierig zu finden: Manchmal zeigt sich erst in der Detail-Ansicht der Shop-Tab.

Ist der Shop auf der mit dem Instagram-Profil verknüpften Facebook-Seite eingerichtet, geht es weiter mit Schritt 2.

#2 Produkte im Shop hinzufügen

Wie bereits angedeutet, lassen sich Produkte im Shop der Facebook-Seite hinzufügen. Es dauert dann ein paar Stunden bis Tage, bis sich das Sortiment mit dem Instagram-Account synchronisiert hat.

Wenn bereits ein Shop-System wie WooCommerce, Magento oder Shopify betrieben wird, dann lässt dieses sich auch bequem mit dem Facebook-Shop verknüpfen. So muss nicht jedes Produkt bei Facebook neu angelegt werden.

Das funktioniert über den Facebook Business Manager.

Instagram Shopping
Auch der Facebook Business Manager macht es einem nicht gerade einfach. Über die drei Striche (1), den Tab „Kataloge“ (2) und im neuen Fenster „Katalog erstellen“ lässt sich allerdings das entsprechende Shop-System mit ein paar Angaben und Klicks integrieren.

#3 Abwarten und Benachrichtigungen checken

Facebook prüft die eingepflegten Produkte, was üblicherweise zwei bis drei Tage dauert. In dieser Zeit lassen sich die Produkte logischerweise nicht in Instagram-Postings verknüpfen. Daher ist erst einmal Warten angesagt. Üblicherweise erhaltet ihr nach verstrichener Bearbeitungszeit eine Benachrichtigung über die erfolgreiche Freischaltung beziehungsweise Ablehnung. Nutzer berichten jedoch auch, dass es manchmal keinen Hinweis von Facebook gibt.

Der User sollte sicherheitshalber daher selbst und regelmäßig nachsehen, ob das Shop-Sortiment erfolgreich synchronisiert wurde. Das ist der Fall, wenn im Instagram-Einstellungsmenü der Punkt „Shopping“ auftaucht. Dort lässt sich dann der zuvor bei Facebook angelegte Katalog auswählen. Es können auch mehrere Kataloge erstellt und ausgewählt werden.

#4 Postings markieren

Sobald das Shop-System eingerichtet und mit Instagram synchronisiert ist, kann der Nutzer die Produkte in bestehenden oder neuen Postings auf der Bilderplattform taggen: Posting aufrufen, auf die drei Punkte oben rechts klicken und dann auf „Bearbeiten“ tippen. Dort lässt sich dann das Produkt markieren.

Darüber hinaus funktioniert die Produktmarkierung auch in Instagram Stories. Hierzu muss der Shop-Betreiber genau wie beim Hinzufügen eines Hashtags oder Standortes auf den Smiley oben rechts klicken und das Label Produkt auswählen sowie anschließend ein Produkt aus dem zuvor bei Facebook angelegten Katalog bestimmen.

Lohnt sich Instagram Shopping?

Instagram ist einer der vielversprechendsten Kanäle für den Verkauf – insbesondere bei jüngeren Nutzern, was bedeutet, dass Marken mit dem Fokus auf Millennials und/oder die Generation Z diesen Kanal unbedingt im Blick haben sollten. Eine von fünf Business-Instagram-Stories führt dazu, dass die publizierenden Unternehmen direkte Nachrichten von ihren Kunden erhalten.

60 Prozent der Nutzer geben laut dem Bildernetzwerk an, dass sie auf Instagram von neuen Produkten erfahren haben. Darüber hinaus folgen 90 Prozent der User einem Unternehmen auf Instagram. Damit ist Instagram Teil des Gesamtkontextes, in dem sich vor allem jüngere Zielgruppen durch Social Postings in ihren Kaufentscheidungen beeinflussen lassen. Hinzu kommt, dass Instagram Shopping sowohl für den Großkonzern als auch für Kleinunternehmer verfügbar ist.

Wer also physische Produkte anbietet – erst recht in den Instagram-Hype-Bereichen Food und Fashion –, sollte so schnell wie möglich Instagram Shopping einrichten und nutzen.

// Über den Autor

Benjamin BrücknerBenjamin Brückner ist Journalist, Blogger und Gründer der Online-Plattform Freelance Start. Nach mehrjährigen Tätigkeiten in Hörfunk- und Fernsehredaktionen veröffentlichte er zwei Bücher und arbeitet unter anderem als Redakteur und Newsletter-Teamleiter bei Zielbar. Auf seinem eigenen Blog verfasst er regelmäßig Rezensionen, Lesetipps und Analysen zu gesellschaftlichen Themen. Privat interessiert Benjamin sich für Philosophie, Geschichte, Sport, digitale Entwicklungen und natürlich für kreatives Schreiben. Für den OSK-Blog schreibt Benjamin als Gast-Autor über aktuelle Internettrends, die Digitalisierung und die Medienbranche.

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