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Agentur oder Unternehmen? Der Klassiker aller Fragen, die Kommunikationsstudenten beschäftigen. Individuell ausprobieren und testen – das ist die Antwort. Eine allgemeingültige Lösung, die für alle gleichermaßen gilt, gibt es nicht. Um sich einen Eindruck zu verschaffen, helfen Praktika und Werkstudentenjobs, bis jeder das Passende für sich entdeckt hat. Doch was erwartet ein Student von einem Agenturpraktikum? Und mit welchen Vorurteilen haben Agenturen wiederum zu kämpfen?

Die Hintergründe von Public Relations, Theorien der Massenkommunikationsforschung, Möglichkeiten der neuen Kommunikationstechniken – das und noch mehr lernen Kommunikationsstudenten. Alles wichtig, alles Wissen, das hilft. Aber in den ersten Bewerbungsgesprächen und spätestens während der ersten Praktikumstage oder direkt im Beruf merkt man: Theorie ist Theorie, Praxis ist etwas ganz anderes! Oftmals wird mehr Wert auf die Aufgaben und Erfahrungen aus der Praxis gelegt als auf das Studium an sich. Nicht ohne Grund: Am besten lernt man aus der Erfahrung im Beruf.

Bei verschiedenen Praktika oder Nebenjobs wird das schnell deutlich. Es ist möglich, Wissen und Hintergründe aus dem Studium anzuwenden, jedoch ist die Anwendung von Fall zu Fall individuell und spezifisch – etwas, worauf kein Studiengang der Welt vorbereiten kann.

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Ich bin auf keinen Fall der Agenturtyp …

Lange Arbeitszeiten, schlechte Bezahlung für viel Arbeit. Das sind die Vorurteile, die viele Studenten im Hinterkopf haben, wenn das Wort „Agentur“ fällt. Sofort kommt die Schlussfolgerung: „Ich bin auf keinen Fall der Agenturtyp!“ Studenten haben häufig Angst, in dem hektischen und schnellen Agenturleben unterzugehen. Die Schreibtische voll mit Aufgaben, Zettel voll beschrieben mit unerledigten To-dos. Studierende denken an Termine, Meetings und alle möglichen Aufgaben. Aufgaben, für die der Praktikant irgendwie alles können muss und ins kalte Wasser geschmissen wird. Feierabend, Freizeit und Ruhe? Fehlanzeige – so die Annahme.

Dabei handelt es jedoch vor allem um Vorurteile. Manche treffen in Teilen zu, anderum wiederum gar nicht. Jede Agentur ist anders. Zu pauschalisieren und daraus seine Schlüsse zu ziehen, ist nicht der richtige Weg.

// Über den Artikel

In einer Kooperation mit dem PRSH. e.V veröffentlichen Studenten des Fachs “Public Relations” an der Hochschule Hannover regelmäßig Artikel auf dem OSK Blog. Der Nachwuchs bildet die Kommunikationsprofis von Morgen, weswegen wir uns schon heute ihre Meinung zu Branchenentwicklungen, der Ausbildung und Kommunikations-Trends anhören.

Es gilt also auszuprobieren, und vielleicht stellt man fest:

… oder doch?

Agenturen haben viel zu bieten. Vor allem während des Studiums ist es sinnvoll, bei einem Agenturpraktikum Erfahrungen zu sammeln. Ein junges, modernes Team, das abwechslungsreiche Aufgaben mit den neuesten Tools und Funktionen zu bieten hat, ist offen für frischen Wind und neue Ideen. Praktikanten können viel austesten, sich selbst besser kennenlernen und haben die Möglichkeit, das Studienwissen ins Agenturleben einzubinden.

Sie machen erste Erfahrungen in der Kundenarbeit, können sich kreativ beteiligen und ihre Ideen vorstellen. Dabei erwartet sie immer wieder etwas ganz anderes und Neues. Der Lernfaktor ist hoch, kaum ein Tag wie der vorherige. Wer sich engagiert und beteiligt, Chancen am Schopf ergreift und das Team unterstützt, hat schon einen ersten Fuß in der Tür.

In Agenturen muss man schnell und belastbar sein, aber sie sind der beste Ort, viele Erfahrungen in kürzester Zeit zu machen, sich selber auszutesten und in moderner Atmosphäre mithilfe eines jungen Teams viel über Kommunikation in der Praxis mit unterschiedlichsten Tools und Kunden zu lernen. Vor allem in der heutigen Zeit, in der Kommunikation immer digitaler wird, sich verändert und an Geschwindigkeit zunimmt, ist eine Agentur ein idealer Ort, um sich für die Kommunikationsbranche zu rüsten.

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 Agentur? Ja, bitte!

Ein Agenturpraktikum hat viele Vorteile. Wer sich dafür entscheidet, stellt sich natürlich zuvor die Frage, was er davon erwartet. Man möchte viel lernen und Verantwortung tragen, aber gleichzeitig an die Hand genommen werden und Fehler machen dürfen. Die Motivation nach dem Studium ist hoch, das Wissen möchte direkt in der Praxis angewendet werden. Da machen Überstunden nichts aus. Dafür wünschen sich Studierende, dass sie sich einbringen und Erfahrungen sammeln können. Sie möchten lernen, wo sich die Theorie anwenden lässt, was die Hochschule ihnen nicht beigebracht hat und was die modernsten Tools und Instrumente in der Kommunikation sind.

Wenn sie Praktikanten einbinden, ergeben sich auch für Agenturen Vorteile. Denn Studierende sind während und nach dem Studium motiviert und voller Tatendrang. Durch ihren anderen Blickwinkel können sie frische Ideen einbringen und einen neuen Aspekt zu einer Problemlösung beisteuern. Ebenfalls wichtig: Studierende gehören zu einer jungen Zielgruppe und wissen, welche Art von Kommunikation jüngere User anspricht.

Dennoch wird es zwischendurch Momente geben, in denen die eigenen Ideen nicht umgesetzt werden, die Vorgesetzten gerade keine Zeit haben und etwas Frust aufkommt. Dann darf man sich nicht hängen lassen und die Umstände auf keinen Fall persönlich nehmen. Resignation hilft an dieser Stelle nicht. Wer sich schmollend in die Ecke setzt und die Zeit totschlägt, wird sich zwangsläufig langweilen und schlecht betreut fühlen. Arbeitet an neuen Ideen, sprecht Kollegen darauf an, wo ihr helfen könnt, und zeigt Interesse. Die Mitarbeiter werden es euch danken.

Und nach dem Praktikum erkennen viele Studenten dann: „Agentur? Ja, bitte!“

 

// Über die Autorin

Katharina Kirstein ist 21 Jahre alt und wohnt in Hannover. Momentan ist sie im fünften Semester an der Hochschule Hannover im Studiengang Public Relations. Dazu ist sie für den PRSH e.V. tätig.

Dieser Artikel wurde vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Sein Inhalt ist möglicherweise nicht mehr aktuell.