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Liebe Leserinnen und Leser,

Facebook will dem weltweit größten Business-Netzwerk LinkedIn Konkurrenz machen. Das gab der Social-Media-Riese diese Woche gegenüber TechCrunch bekannt: „Wir führen einen Test durch, der Seitenbetreibern die Funktion gibt, Stellen zu veröffentlichen und darüber Bewerbungen einzuholen.“ Da stellt sich natürlich die Frage: Was macht LinkedIn als Plattform für Geschäftskontakte so attraktiv, dass Zuckerberg zum Angriff bläst? Fakt ist: Neben internationalen Konzernen integrieren auch immer mehr deutsche Marken LinkedIn in ihren Kommunikations-Mix. Wie und warum sie das machen, ist diese Woche Thema im Newsletter.

Viel Spaß beim Lesen!

In Deutschland liegt LinkedIn noch hinter Xing

Entgegen vielen Erwartungen kann LinkedIn den deutschen Platzhirsch Xing vorläufig noch nicht verdrängen. Mit neun Millionen Mitgliedern liegt der amerikanische Konkurrent aktuell weiterhin rund zwei Millionen Nutzer hinter dem deutschen Karrierenetzwerk. Weltweit gesehen ist LinkedIn aber das führende Job-Portal. Xing profitiere von seinem zeitlichen Vorsprung, schreibt boerse.ARD.de. Das deutsche Online-Netzwerk startete bereits 2005 und damit rund vier Jahre früher als der Konkurrent. Die Amerikaner zeigen sich allerdings angriffslustig und setzen voll auf ihre globalere Präsenz. Denn die Menschen im deutschsprachigen Raum hätten in ihrem beruflichen Alltag nicht mehr nur nationale Kontakte, betonte kürzlich Barbara Wittmann, Mitglied der LinkedIn-Geschäftsführung.

Trennlinie zwischen beruflicher und privater Nutzung verschwimmt

Ein genereller Vergleich zwischen Xing und LinkedIn sei schwierig, meint Absatzwirtschaft-Redakteurin Sarah Hölting. Die beiden Plattformen seien strategisch unterschiedlich ausgerichtet, beispielsweise in Bezug auf die Finanzierungsmodelle. Während Xing seinen Umsatz vor allem durch zahlende Premium-Kunden generiere, liege der Schwerpunkt bei LinkedIn eher auf der Personalsuche und Marketinglösungen. Letztlich würden jedoch beide Anbieter Karriereplattformen betreiben, in denen es um Businesskontakte geht. Mitglieder sind aber genauso im privaten Modus unterwegs, da sie unter anderem nach Jobs suchen oder ihr persönliches Netzwerk erweitern. Somit verschwimmt die klare Trennlinie.

Pulse und Fokusseiten erhöhen die Sichtbarkeit

LinkedIn ist längst nicht mehr nur für die Talentsuche spannend. Mit der laufenden Erweiterung des Publishing-Angebots wird die Plattform für Unternehmen noch attraktiver. Sie haben inzwischen viele Möglichkeiten, eigene Inhalte auf LinkedIn zu publizieren, beispielsweise mit Pulse. Das Blog-Format ist nur für persönliche Profile zugänglich, nicht für Unternehmensseiten. Laut der Autorin Louise Kaben kann es für Unternehmen jedoch interessant sein, wenn Führungskräfte und Experten darüber ihre eigenen Artikel veröffentlichen. Zusätzlich gibt es die Fokusseite. Während bei Pulse Einzelpersonen als Meinungsmacher und Experten auftreten, können Unternehmen über dieses Format einzelne Produkte oder Dienstleistungen zielgruppenspezifisch vorstellen. Die Fokusseite wird automatisch an die Unternehmensseite geknüpft.

Tipps für erfolgreiches Schreiben auf LinkedIn

Wie erfolgreiches Schreiben auf LinkedIn funktioniert, erklärt Sara Weber, Tech-Redakteurin bei LinkedIn, auf Pulse. Weltweit werden mittlerweile pro Woche mehr als 150.000 Artikel auf LinkedIn veröffentlicht – rund um Job und Karriere, Marketing, Technologie, Finanzen, Unternehmen und Märkte. Wichtig sei vor allem, über Dinge zu schreiben, mit denen man sich auskennt, also beispielsweise über die Branche, in der man tätig ist. Spannender würden Texte zudem durch die eigene Meinung und Einschätzung des Autors, sagt Weber. Auch eine gewisse Regelmäßigkeit sei ratsam. Interessante Überschriften erzeugen Aufmerksamkeit, Links und Quellenangaben werten den Text qualitativ auf. Essenziell sei zudem das Teilen des Artikels – auch auf anderen Plattformen.

Business Insider über den eigenen Erfolg auf LinkedIn

LinkedIn hat sich inzwischen auch als News-Netzwerk etabliert. Autorin Meena Thiruvengadam erklärt, wie Business Insider die Plattform nutzt und weshalb das Online-Magazin so erfolgreich damit ist. In erster Linie sei dies vom Inhalt abhängig. Über „branded accounts“ postet das Magazin regelmäßig Links zu seinen Artikeln, YouTube-Videos und Grafiken. So wird der eigene Content, der für andere soziale Netzwerke wie Facebook Live und Snapchat erstellt wird, promotet. Einige Business-Insider-Autoren posten diese Inhalte zudem über ihre eigenen Kanäle. Zudem sei es sinnvoll, auf aktuelle Nachrichten und Trends zu reagieren und diese in den eigenen Artikeln aufzugreifen.


Unsere Blog-Autoren posten über ihre persönlichen Profile ebenfalls regelmäßig Artikel auf LinkedIn Pulse. Ist das Thema spannend und gut aufbereitet, hebt die LinkedIn-Redaktion es gerne in eine der verschiedenen Themengruppen (wir landen oft in „Meinungen und Macher“). Das erhöht die Reichweite ziemlich stark, Tausende Views sind keine Seltenheit. Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, in den Themengruppen zu landen, raten wir zu einem ansprechenden Titelbild, einer knackigen Überschrift sowie einer stringenten Textstruktur. Die Community teilt und kommentiert die Artikel häufig. Die Autorin oder der Autor sollte sich dann die Zeit nehmen, auf Feedback und Kommentare zu reagieren. Anders herum ist es hilfreich, Artikel anderer Autoren zu empfehlen. Das stärkt das eigene Netzwerk.

Die Übersicht behalten: Mit OSK Weekly präsentieren wir einmal wöchentlich einen kompakten Überblick zu aktuellen Entwicklungen aus der Welt der Kommunikations- und Digitalbranche – mit spannenden, bemerkenswerten und wie wir finden teilenswerten Nachrichten aus den Bereichen PR, Marketing, Social Media & Co.

Über den Autor

Carsten Christian ist studierter Journalist und Kommunikationswissenschaftler, seinen Master-Abschluss hat er an der Uni Hamburg gemacht. Bevor er zur Agentur kam, war der Digital Native mehr als zwei Jahre für die Online- und Print-Ausgabe der Ruhr Nachrichten im Einsatz. Bei OSK arbeitet er als Team Lead Digital Content, auf dem Agentur-Blog schreibt Carsten über den Medienwandel und Trends im Bereich Digital-Kommunikation. Privat verfolgt er Neuigkeiten in der Videospiel- und Gaming-Szene und greift auch selbst zu Maus und Gamepad.

Dieser Artikel wurde vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Sein Inhalt ist möglicherweise nicht mehr aktuell.