Instagram-Shopping

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Instagram verstärkt zunehmend die Shopping-Möglichkeiten für seine Nutzer. Die User-Demografie des sozialen Netzwerks ist eine ideale Basis für dieses Vorgehen und für viele Unternehmen äußerst interessant: Ein Großteil der Nutzer ist jünger als 35 Jahre und zahlungskräftig. 60 Prozent der Nutzer entdecken regelmäßig neue Produkte auf der App. Zudem soll es bald eine Erinnerungsfunktion geben, damit man keinen Produkt-Launch mehr verpasst. Welche Neuerungen, Tipps und Trends bei Instagram derzeit spannend sind, haben wir im aktuellen OSK Weekly zusammengefasst.

Viel Spaß beim Lesen!

Erweiterte Realität: Augmented Reality Shopping als neues Killerfeature

Instagram möchte das Thema Shopping durch Augmented Reality nun noch attraktiver machen. Seit Beginn des Monats bieten ausgewählte Marken – Mac und Nars für Kosmetik sowie Warby Parker und Ray-Ban für Brillen – ein AR Try-On Feature, das die Nutzer Produkte ausprobieren lässt. Nutzer können beispielsweise mit der Selfie-Kamera live Brillen über ihr Gesicht legen oder Lippenstiftfarben passend zum Teint auswählen. Technisch setzt man auf die Spark-AR-Plattform, die auch bei Instagrams Kameraeffekten zum Einsatz kommt. Nach und nach will Instagram das Feature weiteren Unternehmen zur Verfügung stellen.

#Wie #viele #Hashtags #dürfen #es #denn #sein #Fragezeichen

Eine Frage, die durchaus kontrovers diskutiert wird: Wie viele Hashtags sind für einen Instagram-Post ideal? Fragt man Social Media Manager, Influencer oder normale Nutzer, fallen die Antworten immer anders aus. Viele Analysen kommen zu dem Ergebnis, dass im Durchschnitt bei Instagram sieben oder weniger Hashtags verwendet werden, weswegen oft davon ausgegangen werde, dass eine niedrige Hashtag-Zahl am erfolgreichsten ist.

Laut der Social-Media-Analyse-Plattform Fanpage Karma berücksichtigen diese Untersuchungen jedoch nur die absolute Anzahl der Interaktionen. Für einen kleinen Instagram-Account seien 100 Likes deutlich besser als für einen großen. Deshalb habe man nun selbst eine Analyse durchgeführt und dazu fünf Millionen Posts von 300.000 Instagram-Profilen untersucht. Deren Ergebnis: Ist es das Ziel eines Posts, möglichst viele Likes pro Follower zu erreichen, dann ist die Maximalzahl von 30 Hashtags ideal; geht es um die Reichweite pro Follower, sind Beiträge mit 20 bis 24 Hashtags am erfolgreichsten.

Lernen von den Digital Natives: Instagram-Teenies haben es raus

Um fehlende Jugend-Angebote der etablierten Medien zu kompensieren, haben Teenager in den USA eigene News-Kanäle per SMS, E-Mail und Instagram gestartet – und sind damit durchaus erfolgreich. Die mittlerweile 15-jährige Olivia Seltzer startete bereits im Februar 2017 ihre eigene News-Seite „The Cramm“ und verteilt von dort aus per SMS und E-Mail täglich die aktuellen Nachrichten an ihre Leser aus 32 Ländern. Die News bestehen meist aus kurzen Sätzen gepaart mit Links zu weiterführenden Informationen auf klassischen News-Kanälen.

Um neue Leser zu generieren, nutzt The Cramm eine Art Botschafter-Programm, sogenannte „Crammer“ erhalten Zugang zu einem exklusiven Instagram-Account, zusätzliche Updates und Kontakt zu anderen Crammern. Sofia Frazer dagegen setzt vor allem auf Instagram und hat unter dem Namen „dailydoseofwokeness“ einen Kanal etabliert, der mittlerweile über 31.000 Nutzer erreicht. Sie nutzt ausschließlich Screenshots von anderen Social-Media-Kanälen und Websites, auf denen sie kurz kommentiert, warum sie gerade diese News ausgewählt hat. Ihre Follower-Zahl vergrößere sie kontinuierlich durch tägliche Aktivität, die passende Auswahl von Hashtags und durch Interaktionen mit ihren Lesern.

Frisch „gedroppt“: neue Reminder-Funktion für Produkt-Releases

Vor allem aus dem Sneaker- und Streetwear-Bereich ist der Begriff „Drop“ bekannt, also beispielsweise der Erscheinungstermin eines neuen Turnschuhs. Damit Nutzer in Zukunft keinen Produkt-Launch mehr verpassen, testet Instagram gerade eine Funktion, die es erlaubt, den Termin in den Kalender einzutragen und so an ein Release erinnert zu werden. Bisher war das nur durch einen manuellen Kalendereintrag möglich. An den Start geht das Feature, das ganz bequem per Klick ausgelöst wird, aktuell in den USA mit 20 Marken wie adidas, Highsnobiety, Chinatown Market, Revolve und Huda Beauty. Bereits im letzten Jahr betonte Layla Amjadi, Produktmanagerin bei Instagram Shopping, das man hart daran arbeite, Instagram zu einer „Personalized Mall“ für alle zu machen. Das neueste Feature bestätigt diesen Trend.

Saves, Paid und Poll: drei Erfolgsrezepte für das Bildernetzwerk

Gleich drei praktische Tipps wollen wir Ihnen für Ihre aktuelle Instagram-Arbeit mit auf den Weg geben:

1. Aktuell wird vor allem bei US-Influencern/-Marketern heiß diskutiert, ob Saves immer wichtiger werden, also das Speichern von Beiträgen. Gerade vor dem Hintergrund, dass Instagram in Zukunft in einigen Märkten mitunter auf Likes verzichten will, macht das Sinn. Für Unternehmen eignet sich in diesem Kontext zum Beispiel das Posten von attraktiven Infografiken, Tutorials oder Produkt-Infos. Der US-Instagram-Tool-Anbieter Later stellte im August die Theorie auf, dass Saves ein Schlüsselsignal für Instagrams Algorithmus sind. Je mehr Saves ein Post bekomme, desto wahrscheinlicher sei es, dass der Algorithmus den Post weiter oben in den Feeds der Nutzer platziere oder sogar auf Instagrams Explore-Seite.

2. Findige Influencer haben die „Enge Freunde“-Funktion als Monetarisierungstool entdeckt, die eigentlich dazu dient, eine Liste von Kontakten anzulegen, mit denen man ausgewählte Inhalte teilen möchte, ohne sie für alle zu veröffentlichen. Die Idee der Influencer: Wer in ihre Liste aufgenommen werden und so Zugang zu exklusivem Content bekommen will, muss einen bestimmten Betrag entrichten. International kommt für dieses Modell gerne das Portal Patreon zum Einsatz, in Deutschland bietet sich unter anderem Steady an. Bereits dabei sind zum Beispiel die deutschen Instagram-Accounts langsam.achtsam.echt und Eat this.

3. Accounts, die in ihren Stories täglich Umfragen posten, erweisen sich auf Instagram als immer beliebter. Einfache Frage-Antworten-Konstrukte und die schnelle Ergebnispräsentation in Folge-Posts sorgen für hohe Interaktionsraten. Das heißt zwar nicht, dass gleich der ganze Unternehmensaccount in diese Richtung umgestellt werden muss, als Interaktionsvehikel im Posting-Mix ist die Umfrage aber sicher zu empfehlen.

Safer schön: neue Richtlinien bei Instagram

Um Heranwachsende in Zukunft besser zu schützen, sollen Diätprodukte oder Werbung für Schönheitsoperationen von nun an nur noch Instagram-Nutzern gezeigt werden, die nachweislich 18 Jahre alt sind. Diese Maßnahmen richten sich vor allem an Influencer in diesem Bereich: Wer künftig Abnehmprodukte oder kosmetische Eingriffe bewirbt, soll minderjährigen Usern nicht mehr angezeigt werden. Sogenannte „Wundermittel“ sollen fortan ganz von der Plattform verschwinden. Mitgearbeitet hatte an den Richtlinien Schauspielerin und Body-Positivity-Aktivistin Jameela Jamil.

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Über den Autor

Carsten Christian ist studierter Journalist und Kommunikationswissenschaftler, seinen Master-Abschluss hat er an der Uni Hamburg gemacht. Bevor er zur Agentur kam, war der Digital Native mehr als zwei Jahre für die Online- und Print-Ausgabe der Ruhr Nachrichten im Einsatz. Bei OSK arbeitet er als Team Lead Digital Content, auf dem Agentur-Blog schreibt Carsten über den Medienwandel und Trends im Bereich Digital-Kommunikation. Privat verfolgt er Neuigkeiten in der Videospiel- und Gaming-Szene und greift auch selbst zu Maus und Gamepad.

Dieser Artikel wurde vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Sein Inhalt ist möglicherweise nicht mehr aktuell.