KW16 GIFS Titel

Sie möchten unseren Newsletter zukünftig direkt an Ihr E-Mail-Postfach zugestellt bekommen? Dann melden Sie sich hier für den OSK Weekly an.


Liebe Leserinnen und Leser,

was wäre das Internet ohne GIFs? Kaum ein Chatverlauf kommt heute noch ohne die kurzen, sich wiederholenden Videosequenzen aus. Ob winkende Katzen, eine mit den Augen rollende Britney Spears oder Lionel Messi mit Pepsi-Krone – GIFs sind unterhaltsam und schnell geteilt, der Inbegriff von Snackable Content. Und sie helfen uns, in Online-Konversationen Emotionen auszudrücken. Inzwischen haben Unternehmen das Format für sich entdeckt und setzen es geschickt ein, um Teil der Konversation ihrer Kunden zu werden. Im aktuellen OSK Weekly stellen wir das Format vor und beleuchten, welche Möglichkeiten es der Unternehmenskommunikation bietet.

Viel Spaß beim Lesen!

Google investiert in GIFs

Google hat die GIF-Suchmaschine Tenor übernommen, wie die Site trendingtopics.at berichtet. Tenor zähle mit knapp 300 Millionen registrierten Nutzern und über zwölf Milliarden Suchanfragen monatlich zu einem der wichtigsten GIF-Portale im Netz. Wer die Tenor-App installiert, kann damit unter anderem im Facebook Messenger oder in WhatsApp GIFs wie Emojis suchen und posten. Das Tech-Unternehmen scheint Großes mit Tenor vorzuhaben. Die Übernahme sei für Google eine Verjüngungskur, mit der es auf das sich ändernde Nutzerverhalten der jungen Generationen reagiere.

GIFs werden bereits als Werbung eingesetzt

GIFs sind witzig, schnell teilbar und immer häufiger verbirgt sich hinter ihnen eigentlich Werbung. Viele Clips auf den großen GIF-Plattformen kommen inzwischen von Unternehmen, schreibt das Magazin Adweek. Wie das funktioniert, zeige das Beispiel von PepsiCo. Zum Start einer neuen Wasser-Linie hatte der Getränkehersteller über 1.000 GIFs produzieren lassen und auf dem Portal Giphy hochgeladen. Wer dort nach Begriffen wie „genervt“ oder „Tanzlaune“ suchte, bekam dann die entsprechenden Pepsi-Videosequenzen fertig zum Teilen angezeigt. Für Alex Chung, CEO von Giphy, sind GIFs die Zukunft der Werbung. Denn während ein klassisches Werbevideo schon außergewöhnlich gut sein muss, damit es von Usern geteilt wird, muss ein GIF dafür nur eine bestimmte Stimmung passend inszenieren.

Die GIF-Stars der deutschen Unternehmen

Unternehmen können auf Giphy einen „Branded Channel“ erstellen und dadurch potenziell riesige Reichweiten mit ihren eigenen kleinen Clips erzielen. Die Online Marketing Rockstars haben geprüft, welche Unternehmensprofile zu den größten der Plattform gehören. In den 50 weltweit größten Branded Channels dominieren Content-Schwergewichte: Produktionsstudios, Viralseiten, TV-Formate und die großen US-Sportligen. Doch auch zahlreiche deutsche Marken nutzen Giphy und erzielen beachtliche Reichweiten. Unter den deutschen Top Ten befinden sich unter anderem Fußballklubs, wie Borussia Dortmund und der FC Bayern, Automarken wie Mercedes-Benz oder Rundfunkanstalten wie 1LIVE.

Eine rechtliche Grauzone

Das drollige Katzenbaby ist noch okay. Aber darf man auch GIFs von Stars oder Filmsequenzen posten? Das Portal iRights ist der Frage nachgegangen und kommt zu keinem eindeutigen Schluss, denn die Urheberrechte an den Inhalten der GIF-Datenbanken seien zu weiten Teilen ungeklärt. Nicht einmal Rechtsexperten seien sich über die Einordnung von GIF-Postings sicher. Anders als in den USA dürfte es für Nutzer in Europa in den meisten Fällen unmöglich sein, GIFs aus fremden Inhalten rechtssicher zu veröffentlichen. Und dennoch seien bislang kaum Rechtsstreite um GIFs bekannt geworden. Filmstudios und andere Rechteinhaber scheinen GIFs eher als Gratis-Publicity zu sehen als ein rechtliches Risiko. Unternehmen sind definitiv gut beraten, genau hinzuschauen, bevor sie ein fremdes GIF teilen. Zwar dürfte das Risiko nicht allzu hoch sein, jedoch werden große Firmen eher das Ziel eines Rechtsstreits wegen Urheberrechtsverletzungen als eine Privatperson. Ein Grund mehr, seine eigenen Marken-GIFs zu erstellen.

Der FC Bayern ist auch Meister der GIFs

Eine böse Grätsche, ein kurioser Torjubel, eine übertriebene Schwalbe – Fußball ist wie gemacht für GIFs. Das hätten inzwischen auch die großen Vereine erkannt und lieferten ihren Fans selbst produzierte Clips für jede Lebenslage, wie das Portal digitalsports.co schreibt. Ganz vorne mit dabei sei der FC Bayern. Der deutsche Rekordmeister ist mit einem eigenen Kanal und über 1.000 GIFs auf dem Portal Giphy vertreten. Auf Tenor fänden Fans weitere 100 GIFs der Münchener – meist sportliche Highlights, Torjubel oder Trainingssequenzen.

Auch in der Premier League betreiben zahlreiche Klubs inzwischen sehr erfolgreich eigene Giphy-Kanäle. Dazu gehören Arsenal, Manchester City oder Liverpool. Für Sportvereine und Ligen seien GIFs eine gute Möglichkeit, Content zu produzieren, der einfach und gerne geteilt würde. So würden die Vereine Teil der Konversation ihrer Fans.

GIFs in Instagram Stories

Instagram und Giphy kooperieren und so können laut dem Portal allfacebook.de die User des sozialen Netzwerks in ihren Stories jetzt GIFs einbinden. Allerdings stünden nicht alle Clips zur Verfügung. Kurze Film- und Fernsehsequenzen im GIF-Format seien auch weiterhin nicht nutzbar. Nur die freigestellten GIFs mit transparentem Hintergrund würden unterstützt – sogenannte „Sticker“. Wer ein GIF posten will, findet in der Instagram-Sticker-Liste ein spezielles Feld, über das GIFs gesucht und anschließend wie ein Emoji in der Story genutzt werden können.

 

Über den Autor

Carsten Christian ist studierter Journalist und Kommunikationswissenschaftler, seinen Master-Abschluss hat er an der Uni Hamburg gemacht. Bevor er zur Agentur kam, war der Digital Native mehr als zwei Jahre für die Online- und Print-Ausgabe der Ruhr Nachrichten im Einsatz. Bei OSK arbeitet er als Team Lead Digital Content, auf dem Agentur-Blog schreibt Carsten über den Medienwandel und Trends im Bereich Digital-Kommunikation. Privat verfolgt er Neuigkeiten in der Videospiel- und Gaming-Szene und greift auch selbst zu Maus und Gamepad.

Dieser Artikel wurde vor mehr als einem Jahr veröffentlicht. Sein Inhalt ist möglicherweise nicht mehr aktuell.