Fehler bei der Content Curation

Eine erfolgreiche Content Curation fördert die Präsenz von Unternehmen und Einzelkämpfern in sozialen Netzwerken. Und sie schont Ressourcen. Denn externen Content zu teilen und entsprechende Teaser zu verfassen ist mit weniger Aufwand verbunden als das Erstellen von eigenem Content. Dennoch ist das Kuratieren fremder Inhalte ein komplexer Prozess, der einige Fettnäpfchen bereithält. Wir zählen acht häufige Fehler bei der Content Curation auf und erklären, wie sie sich vermeiden lassen.

1. Quellen nicht nennen

Ein Kardinalfehler, der dem Ruf der eigenen Marke erheblich schaden kann. Im besten Falle gehen User bei fehlenden Quellenangaben ganz automatisch davon aus, dass es sich bei den geteilten Beiträgen um Eigenleistungen handelt. Im schlechtesten Falle unterstellt man dem Unternehmen / dem Blogger / der Agentur jedoch Diebstahl geistigen Eigentums. Wer sich mit fremden Federn schmückt, kommt in Konflikte mit dem Urheberrecht und sorgt für Irritationen.

Präsenz in sozialen Netzwerken-01-01_Fehler bei der Content Curation

2. Mit Inhalten langweilen

Bei der Auswahl des zu kuratierenden Contents sollten die Verantwortlichen anspruchsvoll sein. Nur die tatsächlichen Perlen, die in einem sorgfältigen redaktionellen Auswahlprozess geschöpft wurden, dürfen über die Kanäle geschickt werden. Je origineller und zugleich wertvoller ein Beitrag ist, umso wahrscheinlicher findet er seinen berechtigten Platz im Social-Media-Redaktionsplan. Daher sollte Content, der schon etliche Male durch die sozialen Netzwerke waberte, nicht einfach blind noch einmal geteilt werden. Andernfalls besteht die Gefahr, die User zu langweilen.

3. Fans nicht ernst nehmen

Im Rahmen des Community Managements begehen viele Unternehmen, Existenzgründer und Freiberufler Fehler bei der Interaktion mit Fans und Followern. Von Arroganz über Ignoranz bis hin zu öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzungen in Kommentarspalten ist alles dabei. Dies kann erste Bemühungen im Sinne der Content Curation völlig zunichtemachen. Eine gut durchdachte Moderation der Inhalte im Sinne der Nachbetreuung ist deshalb wesentlicher Bestandteil des Erfolgs.

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4. Problematischen Content teilen

Man denke hierbei an Facebook-Posts, die viele Rechtschreibfehler enthalten. Oder an Tweets zu Artikeln mit groben inhaltlichen Schnitzern. Richtig hässlich wird es bei Inhalten mit verfassungswidrigen oder ähnlich problematischen Aussagen. Daher ist der redaktionelle Part bei der Content Curation so wichtig. Die fremden Artikel durchlaufen eine stilistische und inhaltliche Prüfung, im Zweifel wird nachrecherchiert, die Schlussredaktion rundet den Prozess ab. Erst dann wird der kuratierte Content inklusive Teaser zur Distribution freigegeben.

5. Zu werblich werden

User merken schnell, wenn ihnen etwas „untergeschoben“ wird. Wer Content Curation für die reine Eigenwerbung betreibt, wird nicht weit kommen. Kuratierung bedeutet nicht, externe Inhalte für das eigene Marketing vor den Karren zu spannen. Es muss auf jedem Kanal eindeutig hervorgehen, weshalb die Inhalte mit der eigenen Brand in Verbindung stehen und wertvoll für die Zielgruppe sein könnten.

6. Übertriebene Automatisierung

Automatisierung ist das Salz in der Suppe. Und bekanntermaßen kann zu viel Salz die Suppe ungenießbar machen. Tools wie If this, then that (IFTTT) können die Content Curation erleichtern, aber nicht ersetzen. Ohne die redaktionelle Betreuung kommt eine ernst gemeinte Kuratierung nicht aus. Mit diesem Bewusstsein spricht jedoch nichts gegen eine durchdachte Nutzung smarter Tools.

7. Inhalte ohne Bezug

Eine Kuratierung fremder Inhalte ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn der fremde Content auch einen Bezug zur eigenen Marke hat. Dieser Bezug muss jedoch nicht unmittelbar erfolgen, sondern darf ruhig verspielt und witzig sein oder das Social-Media-Publikum mit originellen Querverbindungen überraschen. So könnte ein Weinlieferant Speiserezepte teilen, die geschmacklich zum eigenen Sortiment passen. Oder ein Lampenhersteller weist mit einem Link zu einem Nachrichtenbeitrag auf die Gefahr zunehmender Wohnungseinbrüche bei Nacht hin. Es muss nicht immer Marketing mit der Brechstange sein –Content Curation liefert viel Spielraum für Kreativität. Und dieser Raum sollte auch genutzt werden.

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8. Nur noch auf Content Curation setzen

Content Curation ist großartig – wenn sie als zusätzlicher Baustein im Online-Marketing und nicht als heilige Kuh verstanden wird. Nach wie vor gilt: Content is king! – und zwar der eigene. Keine noch so sorgfältige Kuratierung kann starken Content aus eigener Feder ersetzen. Das professionelle Teilen externer Inhalte sollte daher als Unterstützung und nicht als Ersatz für den eigenen Content dienen.

Fazit

Content Curation ist ein beständiger Prozess, der redaktionell betreut und geleitet werden sollte. Dabei gilt, nicht einfach nur beliebte Beiträge durchzuwinken, sondern eine spannende Auswahl für das eigene Publikum zusammenzustellen. Wer hier auf die richtige Ansprache achtet und die externen Inhalte nach ihrem Mehrwert für die Zielgruppe aussucht, wird von der Kuratierung mit Sicherheit profitieren.

 

// Über den Autor

Benjamin BrücknerBenjamin Brückner ist Journalist, Blogger und Gründer der Online-Plattform Freelance Start. Nach mehrjährigen Tätigkeiten in Hörfunk- und Fernsehredaktionen veröffentlichte er zwei Bücher und arbeitet unter anderem als Redakteur und Newsletter-Teamleiter bei Zielbar. Auf seinem eigenen Blog verfasst er regelmäßig Rezensionen, Lesetipps und Analysen zu gesellschaftlichen Themen. Privat interessiert Benjamin sich für Philosophie, Geschichte, Sport, digitale Entwicklungen und natürlich für kreatives Schreiben. Für den OSK-Blog schreibt der 30-Jährige als Gast-Autor über aktuelle Internettrends, die Digitalisierung und die Medienbranche.

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